Auf Milben untersuchen lassen

Ausschlag mit nächtlichem Juckreiz

Ein Ausschlag mit stecknadelgroßen Papeln, die vor allem nachts stark jucken, deutet auf einen Befall mit Milben hin. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin. Die Fachärzte raten zur raschen Behandlung, da die Erkrankung ansteckend ist.

Beschwerden nachts am schlimmsten

Der Winter ist ihre Zeit: Krätzmilben breiten sich vor allem in der kalten Jahreszeit aus, bevorzugt in Gemeinschaftseinrichtungen mit kleinen Kindern. Die kleinen Parasiten von etwa 0,4 Millimeter Größe gelangen durch engen Körperkontakt von einem Mensch zum anderen.

Eine Infektion mit den Milben, Krätze oder Scabies genannt, macht sich oft erst Wochen nach der Ansteckung bemerkbar: Es brennt, juckt und zwischen den Fingern, an den Handgelenken, in den Armbeugen, am Gesäß und um den Bauchnabel bilden sich stecknadelgroße Papeln. Gelegentlich zeigen sich feine rötliche Linien, die sogenannten Milbengänge, wo die Spinnentiere Eier und Kot ablegen. Der Juckreiz nimmt vor allem nachts zu. Er ist oft so stark, dass durch das Kratzen offene Wunden entstehen, die sich wiederum entzünden und schließlich zu eitern beginnen, warnt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin aus Weimar.

Wenige Wochen nach dem ersten Hautausschlag reagiert die Haut zusätzlich auf Ausscheidungen der Milben und auf abgestorbene Tiere. Dieser Hautausschlag ähnelt allergischen, neurodermitischen Hautbildern oder einer Infektionskrankheit mit Hautbeteiligung.

Kampf den unerwünschten Mitbewohnern

„Der Kinder- und Jugendarzt verschreibt bei Bestätigung eines Befalls mit Krätzmilben in der Regel ein für Kinder geeignetes Mittel, mit dem der ganze Körper eingerieben werden muss. Hier dürfen Eltern die Körperfalten nicht vergessen!“, erklärt Dr. Niehaus. Kontaktpersonen eines Erkrankten müssen deshalb in der Regel vorsorglich mitbehandelt werden.

Solange die Krankheit ansteckend ist, sollten Betroffene Gemeinschaftseinrichtungen meiden. Während dieser Zeit sind Bettwäsche und Kleidungsstücke jeden Tag zu wechseln, Handtücher zweimal pro Tag. Benutzte Textilien bei mindestens 60° waschen. Nicht-waschbare Textilien, wie Stofftiere, können durch chemische Reinigung oder durch 14-tägige Verwahrung in geschlossenen Plastiksäcken von Milben befreit werden. „Die Hautveränderungen können allerdings noch länger brauchen, bis sie abgeheilt sind“, weiß die Expertin.

Autor*innen

16.01.2014 | Sandra Göbel/BVKJ