Fünf Tassen pro Tag sind ungefährlich

Kaffee: Keine Gefahr fürs Herz

Moderater Kaffeekonsum ist kein Risikofaktor für Schlaganfall oder Herzinfarkt. Ganz im Gegenteil: Eine Studie US-amerikanische Forscher ergab, dass Kaffeetrinker seltener an diesen beiden Erkrankungen leiden als Kaffee-Verschmäher. Erst ab 9 Tassen pro Tag steigt das Risiko.

36 Studien analysiert

Forscher der Universitäten Harvard (USA) und Singapur werteten in einer Meta-Analyse 36 Studien über den Zusammenhang zwischen Kaffee-Konsum und Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus. Unter den nahezu 1,3 Millionen Studienteilnehmern hatten etwa 48.000 eine Herz-Kreislauf-Krankheit erlitten. Zusätzlich verzeichneten die Forscher knapp 12.000 Schlaganfälle.

Moderater Kaffeekonsum am gesündesten

Das Ergebnis: In der Gruppe mit moderatem Kaffee-Konsum – durchschnittlich 3,5 Tassen pro Tag – hatten die Forscher das geringste Risiko errechnet: Es war um 20 Prozent geringer als bei Menschen, die gar keinen Kaffee tranken.

„Wenn man das Risiko für einen Schlaganfall oder andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen dem Kaffeekonsum gegenüberstellt, so ergibt sich eine u-förmige Kurve“, erläutert Professor Diener, Direktor der Klinik für Neurologie am Uniklinikum Essen und Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Menschen, die gar keinen Kaffee trinken, sind stärker gefährdet als diejenigen mit wenigen Tassen am Tag. Bei drei bis fünf Tassen ist das Risiko am geringsten. Mit zunehmendem Kaffeekonsum steigt das Risiko dann wieder leicht an. Ein höheres Risiko als Nicht-Kaffee-Trinker scheint man jedoch erst ab ungefähr neun bis zehn Tassen täglich zu haben.

Auf Blutdruck achten

Kaffee enthält mehrere Hundert verschiedene Substanzen. Die U-Kurve könnte demnach die Folge einer Kombination von positiven und schädlichen Effekten dieser Substanzen sein, vermuten die Experten.

„Kaffee ist – in Maßen genossen – kein Risikofaktor für den Schlaganfall. Wir raten den Menschen, lieber auf den Blutdruck zu achten, sich zu bewegen und nicht zu rauchen“, betont Diener. Lediglich in der Schwangerschaft oder bei schwer einstellbarem Bluthochdruck sei von Kaffee abzuraten.

Autor*innen

26.03.2014 | Sandra Göbel