Magnesiumspeicher auffüllen

Wadenkrämpfen vorbeugen

Sportler setzt er kurzzeitig außer Gefecht, nachts bringt er einen um den Schlaf: ein Wadenkrampf. Welche Ursachen das haben kann, und wie man das Zwicken wieder los wird, erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK.

Auf den Mineralienhaushalt achten

Bei einem Krampf spannen sich die Muskeln willkürlich an, sie schmerzen und verhärten sich. Als Ursache diskutieren Forscher einen gestörten Mineralienhaushalt. „Beim Sport, besonders wenn es sehr heiß ist, verliert man viel Flüssigkeit, Kochsalz und auch Magnesium. Gerade Muskeln benötigen Magnesium für eine ungestörte Bewegung. Daher ist es wichtig, diesen Speicher stets wieder aufzufüllen, um Krämpfen vorzubeugen“, empfiehlt Marschall.

In vielen Fällen lässt sich der Bedarf an Magnesium über die Nahrung decken. Der Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt bei 300 bis 400 Milligramm. Wichtige Magnesiumlieferanten sind Getreideprodukte wie Brot, Nüsse, Bohnen und Mineralwasser. Wenn nötig, können Nahrungsergänzungsmittel den Körper mit Magnesium versorgen. Einen erhöhten Magnesiumbedarf haben Sportler, ältere Menschen und Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen wie Diabetes. Ebenso können bestimmte Medikamente den Magnesiumbedarf erhöhen. Bei anhaltenden Krämpfen sollte ein Arzt nach möglichen Ursachen suchen.

Muskel dehnen, Gegenspieler anspannen

Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Dehnübungen beugen Muskelkrämpfen vor. Kommt es zu einem Krampf, hilft es, den verkrampften Muskel zu dehnen. Bei einem Wadenkrampf das Bein durchstrecken und gegen eine Wand stemmen. Durch Anspannen des Gegenspielermuskels lassen sich Verkrampfungen ebenfalls lösen. „Bei der Wade ist das der Schienbeinmuskel. Er lässt sich anspannen, indem man die Zehen bei gestrecktem Bein zum Knie hin anzieht“, erklärt die Expertin.

Bei besonders intensiven und anhaltenden Krämpfen kann die Behandlung mit Chininsulfat erwogen werden. Dieses krampflösende Mittel verordnet der Arzt jedoch nur in schweren Einzelfällen, denn es drohen Nebenwirkungen wie Blutveränderungen, Herzrhythmusstörungen oder Nierenversagen. Der Arzt muss die Behandlung genau überwachen.

Autor*innen

30.07.2014 | Sandra Göbel/Barmer GEK