Naschereien mit Nebenwirkung

Allergie: Vorsicht bei Gewürzgebäck

Verlockend ist das weihnachtliche Angebot an duftendem Gebäck, Glühwein und Schokolade. Für Allergiker sind diese Leckereien mit Vorsicht zu genießen, da sie häufig allergieauslösende Zutaten wie Nüsse, Mandeln, Koriander oder Gewürznelken enthalten.

Versteckte Zutaten

Eine Lebensmittel-Allergie ist eine überempfindliche Reaktion des Immunsystems auf  bestimmte Nahrungsmittelbestandteile, die normalerweise unschädlich für den Menschen sind. Zu den allergieauslösenden Stoffen (Allergenen) zählen Nüsse, Gewürze und eiweißhaltige Produkte wie Milch, Eier und Getreide. „In jedem Zimtstern und in jedem Schoko-Weihnachtsmann können allergieauslösende Bestandteile enthalten sein, die für den Allergiker nicht immer ersichtlich sind“, warnt Sonja Lämmel, Ernährungsexpertin des Deutschen Allergie- und Asthmabunds. In der unzureichenden Kennzeichnung der Lebensmittel liegt das größte Gefahrenpotential für Allergiker. Sie wissen nicht, welche Allergene in welchen Mengen enthalten sind und können deshalb die Risiken schlecht einschätzen.

Was Pollen und Essen gemeinsam haben

Die Beschwerden einer allergischen Reaktion reichen von leichten bis zu mittleren Symptomen wie Hautrötungen, Schleimhautreizungen, Schwellungen und Durchfall. In akuten Fällen treten Überreaktionen auf, die im Ernstfall zu Atemnot und Kreislaufkollaps führen, dem anaphylaktischen Schock.

Vorsicht ist vor allem bei Pollenallergien geboten, da die Eiweißstruktur einiger Nahrungsmittel der Eiweißstrukturen von Pollen sehr stark ähnelt. Dann droht beim Verzehr dieser Nahrungsmittel eine Kreuzreaktion. Bekannt sind zum Beispiel Kreuzreaktionen bei Erlen-, Birken- und Haselpollen-Allergikern mit Mandeln, Walnüssen und Nougat. Beifuß-Allergiker reagieren eher auf Weihnachtsgewürze wie Anis, Zimt oder Koriander.

Vorsicht ja – Verzicht nein

Trotz der Gefahren können auch Allergiker die Weihnachtszeit genießen und müssen nicht auf alle Leckereien verzichten. Auf Weihnachtsmärkten empfiehlt es sich, nach den Inhaltsstoffen zu fragen. Die sicherste Alternative ist das Selbstbacken. Allergiker können dabei zu Nuss-, Milch-, und Eiersatz greifen.

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 14:50 Uhr