Neue Tablette senkt Risiko

Asthma durch Milben-Allergie

Manchmal greifen Allergien von den oberen Atemwegen auf die Bronchien über und verursachen Asthma. Bei der Milben-Allergie verzögert ein neues Medikament den Etagenwechsel.

Niesanfälle, juckende Augen und Atembeschwerden gehören bei Personen mit einer Milben-Allergie zur Tagesordnung. Ihr Immunsystem reagiert übersensibel auf den Kot der Hausstaubmilbe. Die Folge sind lebenslange Beschwerden, die sich mitunter zu einem allergischen Asthma ausweiten.

Neue Tablette dämpft Symptome

Die neue Schmelztablette Acarizax® enthält die wichtigsten Milbenallergene. Einmal täglich unter die Zunge gelegt, gewöhnt sie den Körper langsam an die Milbenallergene und die Beschwerden nehmen ab. Damit gleicht Acarizax grundsätzlich der klassischen Hyposensibilisierung, ist aber leichter in der Handhabung.

Wie wirkt das Medikament bei Asthmatikern?

Acarizax s.o. weckte das Interesse eines internationalen Forscherteams aus Dänemark, Polen, Spanien, den USA und Frankreich. „Wir wollten herausfinden, ob sich das Asthma durch diese Tablette bessern lässt und Asthmaanfälle verhindert werden können“, berichtet Prof. Johann Christian Virchow, Leiter der Abteilung für Pneumologie an der Universitätsmedizin Rostock.

Acarizax an 800 Patienten getestet

Die Wissenschaftler untersuchten über 800 Europäer. Alle waren ausgehend von einer Milben-Allergie an Asthma erkrankt und erhielten zur Behandlung das neue Medikament. Dieser Gruppe stellten die Forscher weitere 800 Testpersonen gegenüber, denen sie lediglich ein Placebo verabreichten.

Asthma beginnt später

Im Versuch linderte Acarbax bestehende Beschwerden, verbesserte die Lungenfunktion und verlängerte die Frist bis zum ersten Asthma-Anfall. „Wir haben außerdem beobachtet, dass die Patienten seltener nachts aufwachten und Asthma-Notfall-Medikamente benötigten“, betont Prof. Virchow. „Diese Daten sind ein Meilenstein für die Therapie des hausstaubmilbenbedingten Asthmas“, freut sich der Pulmologe.

Quelle: Lungenärzte im Netz

Autor*innen

Susanne Schmid/ Lungenärzte im Netz | zuletzt geändert am um 14:50 Uhr


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