Dem Zucker Beine machen

Bewegen beugt Diabetes vor

Sport baut Muskeln auf – mehr Muskeln verbrauchen mehr Energie in Form von Zucker. Menschen mit erhöhtem Diabetesrisiko profitieren deshalb von Bewegung. Darauf weist der Berufsverband Deutscher Internisten e. V. (BDI) hin.

Mehr Insulin bei weniger Wirkung

Die Anzahl an Diabetes-Erkrankungen in Deutschland steigt kontinuierlich. Das Deutsche Diabeteszentrum schätzt, dass im Jahr 2030 fast vier Millionen Menschen allein in der Altersgruppe zwischen 55 und 74 an Diabetes leiden.

Bei Diabetes ist der Blutzuckerspiegel erhöht. Häufiger Grund ist eine Insulinresistenz. Das Hormon Insulin senkt den Zuckerspiegel. Bei einer Insulinresistenz entwickelt der Körper eine Unempfindlichkeit gegenüber diesem Hormon. In der Folge schüttet der Körper immer größere Mengen an Insulin aus, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Im fortgeschrittenen Stadium reichen auch große Mengen Insulin nicht mehr aus. Trotz hoher Insulinwerte ist der Blutzuckerspiegel dann erhöht.

Zuckerverbrauch steigern

„Risikofaktoren für die Entwicklung einer solchen Insulinresistenz sind – neben falschen Ernährungsgewohnheiten – Übergewicht und Bewegungsmangel. Sportliche Aktivitäten können demgegenüber dazu beitragen, die Entwicklung einer Insulinresistenz zu verlangsamen oder zu verhindern, und gleichzeitig Übergewicht abzubauen. Denn sportliches Training fördert den Aufbau von Muskeln – und mehr Muskelzellen verbrauchen auch mehr Energie in Form von Zucker, sodass sich letztendlich auch die Empfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin wieder erhöht“, erklärt Dr. Wolfgang Wesiack, Präsident des BDI und praktizierender Internist aus Hamburg.

Mit Spaß bei der Sache

Vor allem Ausdauersport wie Joggen oder Fahrradfahren hat sich bewährt. „Bereits 150 Minuten Ausdauertraining pro Woche – das sind drei Mal 50 Minuten pro Woche oder sechs Mal 25 Minuten wöchentlich – verringern das Risiko, an Altersdiabetes zu erkranken um 50 Prozent im Vergleich zu Menschen, die keinen Sport machen“, weiß Dr. Wesiack. „Entscheidend ist, dass sich der Patient einen Sport aussucht, der ihm Spaß bereitet, damit er ihn regelmäßig treibt und somit dauerhaft am Ball bleibt“. Um den optimalen Sport zu finden, sollten Betroffen ruhig mehrere Sportarten testen.

Autor*innen

18.01.2013 | Sandra Göbel/ BDI