Patienten individuell therapieren

Bluthochdruck richtig behandeln

Herz-Kreislauf-Erkrankungen machen sich häufig in Form von Bluthochdruck bemerkbar. Um die sogenannte Hypertonie zu therapieren, bieten sich Arzt und Patient viele Möglichkeiten.

Mehr als jeder vierte Bundesbürger hat einen zu hohen Blutdruck. Macht die Krankheit anfangs noch kaum Beschwerden, so können die langfristigen Folgen in Form von Herzinfarkt oder Schlaganfall umso gravierender sein. „Wie groß der Therapiebedarf ist, hängt nicht nur von den Messwerten ab, sondern in erster Linie vom individuellen Herzkreislaufrisiko. Zu den Risikofaktoren zählt zum Beispiel, ob jemand zusätzlich Diabetes hat“, erklärt Dr. Eric Martin, Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker.

Gesunder Lebensstil beugt Bluthochdruck vor

Patienten können ihr Risiko bereits ohne ärztliche Hilfe senken – unter anderem indem sie auf Rauchen verzichten, nur wenig Alkohol trinken, häufig Obst und Gemüse essen und regelmäßig Sport treiben. Bei der empfohlenen Speisesalzzufuhr gibt es hingegen große individuelle Unterschiede: „Etwa 15 Prozent der Bevölkerung und ein Drittel der Hypertoniker reagieren auf große Mengen an Kochsalz mit einer Blutdrucksteigerung. Das ist genetisch festgelegt. Nur bei diesen Menschen sinkt der Blutdruck, wenn sie weniger Kochsalz zuführen. Ein rigoroser Verzicht auf Salz ist also nicht immer erforderlich“, weiß Martin. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt allen Menschen, eine Speisesalzzufuhr von 6 g täglich nicht zu überschreiten.

Nur ein Drittel wird zielkonform behandelt

Häufig ist es sinnvoll, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Jedoch wird nur ein Drittel der Hypertoniker auch ihren Blutdruckwerten entsprechend therapiert. Bei einem weiteren Drittel schlägt die Therapie hingegen nicht an, zum Beispiel weil die verordneten Tabletten nicht wie vorgesehen eingenommen werden. Hier lohnt sich ein Beratungsgespräch mit Arzt oder Apotheker. Dem verbleibenden Drittel der Personen mit Bluthochdruck ist die eigene Erkrankung gar nicht bekannt. Daher bieten Apotheken regelmäßig unkomplizierte Screening-Aktionen an – etwa am morgigen „Tag der Apotheke“.

Quelle: ABDA

Autor*innen

06.06.2017 | Leonard Olberts