Betroffene fühlen sich stigmatisiert

Demenz führt zu sozialer Ausgrenzung

Demenzkranke leiden nicht nur unter ihrer Erkrankung, sondern auch unter sozialer Ausgrenzung. Aus Sorge vor einer Stigmatisierung verschleiert fast jeder vierte Betroffene seine Erkrankung. Darüber informiert der Welt-Alzheimer-Bericht 2012.

Erkrankungszahlen steigen

Weltweit sind etwa 36 Millionen Menschen an <sondertextlink>13k05|Alzheimer-Demenz</sondertextlink> erkrankt. 2050 werden es laut einer Schätzung des Vereins Alzheimer Disease International (ADI) 115 Millionen sein. Der ADI veröffentlichte jüngst den Welt-Alzheimer-Bericht 2012. Diesem liegt eine Befragung von Betroffenen aus über 50 Ländern zugrunde. 2500 Menschen mit Demenz, ihre Familienangehörigen und ihre Betreuer nahmen an der Befragung teil.

Angst vor Ausschluss

Die Ergebnisse zeigen, dass bei Betroffenen die Sorge vor einer Stigmatisierung groß ist. Fast jeder vierte demenzkranke Studienteilnehmer versucht seine Erkrankung vor seinem Umfeld zu verbergen. 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie anders behandelt werden und sich ausgeschlossen fühlen, seit ihre Erkrankung dem sozialen Umfeld bekannt ist. Drei von vier Menschen mit Demenz glaubten, dass es in ihrem Heimatland an Verständnis für Demenz mangelt. Nicht selten hat dies zur Folge, dass Betroffene sich zurückziehen und zu verunsichert sind, um neue soziale Kontakte aufzubauen, befürchtet der ADI.

Mehr Aufklärung, weniger Isolation

Der ADI kommt zu dem Ergebnis, dass Stigmatisierung der angemessenen Betreuung von Menschen mit Demenz im Weg steht. Er empfiehlt, dass Demenzkranke und ihre Angehörigen so viel wie möglich am gesellschaftlichen Leben teilhaben, da sie von Kontakten mit anderen Menschen sehr profitieren.
Um Demenzkranke und ihre Angehörigen zu unterstützen, gibt der Welt-Alzheimer-Bericht 2012 zehn Empfehlungen an staatliche Regierungen. So rät der ADI etwa zu einer besseren Aufklärung über das Thema Demenz, zu einer geringeren Isolation demenzkranker Menschen und zum Aufstellen nationaler Alzheimer-Programme.

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 16:13 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.