So oft wie möglich barfuß gehen

Freiheit für die Füße

Füße tragen unseren Körper ein Leben lang über zehntausende Kilometer. Damit zählen sie zu den am stärksten beanspruchten Körperteilen. Und doch vernachlässigen wir sie oft sträflich. Der Beginn der Sommerzeit ist ideal, um unseren Füßen Gutes zu tun. Wie dies gelingt, erklärt Georg Baur von der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH).

Schuhe aus und los

„Das fängt damit an, dass wir Stiefel und Socken im Schrank lassen und stattdessen in leichte, luftdurchlässige Schuhe schlüpfen“, rät Baur. „Noch besser ist es, ganz auf Schuhe zu verzichten und barfuß zu gehen.“ Ob daheim in der Wohnung, über eine tau- oder regennasse Wiese, durch Sand oder auf einem Barfußpfad: Barfußlaufen auf natürlichen Untergründen ist Erholung pur für strapazierte Füße. Es fördert die Durchblutung und kräftigt die Fußmuskulatur, die beim Gehen auf glatten, harten Böden verkümmert. Zudem stärkt es Bindegewebe, Sehnen und Bänder und trainiert das natürliche Abrollen der Füße. Chronisch Kranke beraten sich am besten mit ihrem Arzt, ob Barfußlaufen für sie empfehlenswert ist.

Die Füße pflegen

Auch die richtige Pflege ist für gesunde Füße wichtig. Hierzu sollte neben dem Kürzen der Nägel regelmäßig ein warmes Fußbad gehören. Ist die Haut aufgeweicht, lässt sich entstandene Hornhaut vorsichtig mit einem Bimsstein entfernen. Nebenbei lindert ein warmes Bad Schmerzen in den Füßen. Nach dem Bad oder der Dusche gründlich abtrocknen, vor allem auch zwischen den Zehen. Dann haben Fuß- und Nagelpilz, die feucht-warmes Milieu lieben, keine Chance. Anschließend die Füße gut eincremen. Das beugt trockener Haut, schmerzhaften Rissen und Schrunden vor. Immer gut: eine entspannende Fußmassage. Diabetiker und chronisch kranke Menschen sollten ihre Füße regelmäßig von medizinischen Fußpflegern behandeln lassen.

Training für die Treter

Etliche quälen sich mit Fußbeschwerden wie eingewachsenen Nägeln, Fußfehlstellungen oder Erkrankungen an Gelenken und Sehnen des Fußes. Auch der Hallux Valgus, also ein vergrößerter Ballen der Großzehe, ist ein verbreitetes Leiden. „Wer Fehlstellungen vorbeugen und seine Füße fit halten möchte, macht regelmäßig Fußmuskeltraining“, rät Georg Baur. „Mit den Zehen einen Bleistift greifen oder Gänseblümchen auf einer Wiese pflücken, mit der Sohle auf einem Tennisball hin- und herrollen, beim Zähneputzen auf den Zehen wippen – lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf.“

Passendes Schuhwerk tragen

Schuld an Fußbeschwerden ist neben einer geschwächten Fußmuskulatur oftmals falsches Schuhwerk. Vor allem Frauen kaufen häufig Schuhe, die zu eng, vorn zu spitz oder zu hoch sind. Wer Fußbeschwerden vorbeugen möchte, sollte rund ums Schuhwerk Folgendes beachten:

  • Schuhe nachmittags kaufen, dann sind die Füße geweitet.
  • Schuhe sollten etwa einen Fingerbreit länger sein als die Füße und eine Sohle haben, die Abrollen ermöglicht.
  • Vor allem beim Kauf von Kinderschuhen im Schuhgeschäft neben der Länge auch die Weite der Füße mit dem so genannten Weiten-Maß-System (WMS) messen lassen.
  • Hohe Schuhe nur stundenweise, beispielsweise am Abend tragen.
  • Häufig Schuhe wechseln, dabei auf verschiedene Absatzhöhen achten.
  • Beim Joggen spezielle Laufschuhe tragen, um die erhöhte Belastung abzufedern.
  • In Schwimmbädern, Saunen und Turnhallen unbedingt Badelatschen tragen, da hier das Risiko für Fuß- und Nagelinfektionen besonders hoch ist.

Autor*innen

Sandra Göbel/KKH | zuletzt geändert am um 12:23 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.