Pflanzenkraft für gesunde Haut

Homöopathie bei Verbrennungen

Arman ZhenikeyevShutterstock
Lokale Präparate erst auf die geschlossene Wunde auftragen.

Kerzen, Räucherwerk oder Fondue – zwischen den Jahren hantieren wir oft mit offenem Feuer und heißen Flüssigkeiten. Schnell kann es zu Verbrennungen kommen. Wie Sie die Heilung leichter Verbrennungen mit homöopathischen Mitteln unterstützen.

Schwere der Verbrennungswunde einschätzen

Die Behandlung von Verbrennungen richtet sich in erster Linie nach dem Allgemeinzustand des Betroffenen und der Schwere der Wunde. Deshalb sollten Sie zunächst überprüfen, um welchen der drei Verbrennungsgrade es sich in Ihrem Fall handelt:

  1. Verbrennung 1. Grades: Hautrötung, leichte Schwellung, Schmerzen
  2. Verbrennung 2. Grades: Hautrötung, Blasenbildung, starke Schmerzen
  3. Verbrennung 3. Grades: weiße, graue oder schwarze Haut, kein Schmerzempfinden in der geschädigten Haut

Meistens können Sie Verbrennungen des ersten Grades und kleinflächige zweitgradige Verbrennungen mit Mitteln der Hausapotheke behandeln. Betreffen die Verbrennungen jedoch das Gesicht, die Genitalien oder sind Sie nicht sicher, um welche Stufe es sich handelt, suchen Sie am besten einen Notarzt auf. Dies gilt auch, wenn mindestens 10 Prozent der Körperoberfläche verbrannt sind. Auf jeden Fall zum Notarzt sollten Sie bei größeren Verbrennungen des zweiten Grades und immer bei Wunden dritten Grades.

Hinweis: Die Handfläche des Verletzten entspricht ca. 1 Prozent der Körperoberfläche.

Tipp: Gerade zu Weihnachten kann es bei Unfällen mit Feuer auch zu Rauchbildung kommen. Wenn Sie heißen Rauch eingeatmet haben, lassen Sie dies am besten von einem Arzt abklären.

Die Apothekerin und Heilpraktikerin Nicole Schlesinger gibt in der PTA-heute Tipps, wie Sie die schulmedizinische Wundheilung von Verbrennungen ersten und kleineren Verbrennungen zweiten Grades mit homöopathischen Mitteln unterstützen. Sprechen Sie die Anwendung der homöopathischen Mittel unbedingt vorher mit Ihrem Therapeuten oder homöopathisch kundigen Apotheker ab. Personen, die gegen die Wirk- oder Hilfsstoffe der aufgeführten Präparate allergisch reagieren, erfahren von Ihrem Therapeuten oder Apotheker Alternativen.

Kleine und leichte Verbrennungen zunächst Kühlen

Sofort nach der Verbrennung ist es wichtig, dass Sie die für Verbrennungen geeigneten Sofortmaßnahmen einleiten. Lassen Sie anschließend die erst- und kleinflächige zweitgradige Verbrennungen zunächst offen. Brandwunden decken Sie idealerweise mit metalisierten Folien ab. Falls Sie keine zur Hand haben, können Sie sterile feuchte Tücher auflegen. Gele, Salben oder Puder dürfen Sie erst auftragen, sobald die Haut der Wunde wieder zugewachsen ist.

Salbe auf geschlossener Wunde auftragen

Mit der Echinest® Salbe können Sie die Wundheilung unterstützen und die Normalisierung der Hautfunktionen anregen. Das Mittel enthält Urtinkturen aus Hamamelis virginiana (Zaubernuss) und Echinacea angustifolia (Schmalblättriger Sonnenhut). Insofern Ihr Therapeut oder Apotheker es Ihnen nicht anders angeordnet hat, tragen Sie die Salbe etwa 3 mm dick auf Verbandmull auf und legen Sie dieses auf die verbrannte Hautstelle. Erneuern Sie den Verband nach Bedarf ein- bis zweimal am Tag, mindestens jedoch einmal täglich.

Komplexhomöopathikum

Je nach Verbrennungsgrad benötigt die Hauterneuerung eine Weile und kann mit Schmerzen verbunden sein. Die Apothekerin rät daher zur Einnahme von Komplexhomöopathika, etwa zu Traumeel® S Tabletten. Das Mittel besteht aus Pflanzen wie Atropa belladonna (Schwarze Tollkirische), Aconitum napellus (Blauer Eisenhut), Hepar sulfuris (Stoffgemisch aus unterschiedlichen Kaliumverbindungen) und Mercurius solubilis Hahnemanni. Letzteres ist ein von Samuel Hahnemann selbst entwickeltes Homöopathikum. Außerdem enthält das Präparat Wirkstoffe aus den Pflanzen, wie sie in der oben genannten Echinest® Salbe enthalten sind. Die Wirkstoffe fördern die Heilung und lindern den Schmerz. Hat Ihnen Ihr Therapeut oder Apotheker nichts anderes verordnet, lassen Sie dreimal täglich eine Tablette im Mund zergehen. Ohne ärztliche Verordnung sollten Sie das Komplexmittel nicht länger als acht Wochen anwenden.

Quellen:

Nicole Schlesinger: Komplexhomöopathika bei kleineren Verletzungen. In: PTA-heute, Heft 21, November 2014, S. 84-86.

Autor*innen

Julia Schmidt/Nicole Schlesingern/PTA-heute | zuletzt geändert am um 11:55 Uhr