Pilzinfektion richtig vorbeugen

Hygiene bei Kontaktlinsenträgern

Ein falscher Umgang und mangelnde Hygiene kann zu Infektionen der Hornhaut (Keratitis) führen. Ein sorgsamer Umgang mit Kontaktlinsen beugt Erkrankungen am Auge vor.

Die Daten des Nationalen Referenzzentrums für Invasive Pilzinfektionen (NRZMyk) zeigen, dass Aufklärung über die hygienische Verwendung von Kontaktlinsen und Spülflüssigkeit unbedingt notwendig ist: Allein am NRZMyk wiesen Experten in den letzten 12 Monaten in 30 Fällen von kontaktlinsenassoziierter Hornhautentzündung des Auges (Keratitis) Schimmelpilze nach. Die Pilzkeratitis ist eine besonders schwerwiegende Form der Hornhautentzündung. Sie tritt vor allem auf bei Kontaktlinsenträgern – größtenteils beim Verwenden von weichen Kontaktlinsen. Anzeichen einer Keratitis sind starke Rötung des Auges, teils erhebliche Schmerzen und eine Verschlechterung des Sehvermögens.

Pilzkeratitis schwer behandelbar

Betroffene sollten Symptome einer Keratitis ernst nehmen und sie umgehend von einem Augenarzt abklären lassen. Experten des NRZMyk warnen insbesondere vor der Pilzkeratitis: „Oft handelt es sich um hochresistente Erreger, die nur schlecht auf eine medikamentöse Therapie ansprechen – in schweren Fällen wird eine Hornhauttransplantation erforderlich, teilweise droht der Verlust des gesamten Auges“, erläutert Prof. Marie von Lilienfeld-Toal.

Hygieneregeln einhalten

Kontaktlinsenträger, die die Hygieneregeln im Umgang mit Kontaktlinsen und Spülflüssigkeit konsequent einhalten, können das Infektionsrisiko jedoch erheblich senken. Dazu gehört gründliches Händewaschen vor dem Einsetzen der Kontaktlinsen in das Auge, vor dem Entfernen der Linsen und vor deren Reinigung auf der geraden Handinnenfläche. Auch das Verwenden einer geeigneten Spülflüssigkeit für weiche oder harte Linsen sowie deren Gebrauch nach der Packungsbeilage beugt einer Pilzkeratitis vor. Nicht zuletzt sollten Träger die Kontaktlinsen nur für den Zeitraum verwenden, für den sie vorgesehen sind und nach Ablauf der Frist neue verwenden.

Autor*innen

Julia Schmidt/Hans-Knöll-Institut (HKI) | zuletzt geändert am um 07:49 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.