Reiseversicherung für die Leber

Kombi-Impfung gegen Hepatitis

Für Gepäck und Tickets gibt es eine Reiseversicherung – doch wer denkt an die Leber? An vielen Reisezielen droht dem Organ eine folgenreiche Hepatitis-Infektion. Zuverlässigen Schutz gegen Hepatitis-A, -B und –D bietet ein Kombinationsimpfstoff.

Hepatitis A

Immer mehr Urlauber infizieren sich laut Aussage des Robert Koch-Instituts in Reiseländern wie Italien und Ägypten mit Hepatitis A. Das Virus befällt und zerstört die Leberzellen, was zu den typischen Symptomen einer Gelbsucht (Ikterus) führt. Bei Gesunden klingt die Infektion meist von selbst wieder ab. Älterne und kranke Patienten drohen jedoch Komplikationen bis hin zum tödlichen Leberversagen. Das robuste Virus überdauert selbst hohe Temperaturen und viele Desinfektionsmittel. Es lauert in Meeresfrüchten, ungenügend gegartem Gemüse sowie verschmutztem Trinkwasser. Auch eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch ist möglich.

Hepatitis B

Hepatitis B gehört zu den typischen Reiseinfektionen. Genau wie bei Hepatitis A handelt es sich um eine Leberentzündung. Der Hepatitis-B-Virus gelangt über Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma und Speichel in den Organismus. Touristen infizieren sich in Tattoo- und Piercingsstudios sowie über ungeschützten Geschlechtsverkehr. In zwei Dritteln der Fälle verläuft die Erkrankung chronisch, was mit einem erhöhten Risiko für Leberkrebs einhergeht.

Kombinationsimpfung für Kurzentschlossene

Gegen Hepatitis-A und -B sind verschiedene gutverträgliche Impfstoffe auf dem Markt. Für Reisende eignet sich ein Kombinationsimpfstoff, der gleichzeitig gegen Hepatitis A und B immunisiert. Die beschleunigte Impfung für Kurzentschlossene erfolgt an drei Terminen in jeweils einwöchigem Abstand. Etwa nach zehn Jahren wird eine Auffrischungsimpfung erforderlich.

Wirkt der Impfstoff gegen alle Hepatitis-Viren?

Neben Hepatitis A und B existieren weitere Hepatitis-Viren. Das bedeutendste ist das Hepatitis-C-Virus. Es überträgt sich vorwiegend durch verschmutzte Tätowiernadeln sowie Spritzbesteck. Die Erkrankung verläuft häufig chronisch, lässt sich aber inzwischen gut medikamentös behandeln. Der Hepatitis-D-Virus verschlechtert die Prognose einer Hepatitis-B-Infektion. In Abwesenheit von Hepatitis-B-Viren bleibt er wirkungslos. Hepatitis-F führt immer wieder zu tödlichen Infektionen bei schwangeren Reisenden. Gegen Hepatitis-C und F exisitert noch kein Impfstoff. Die Hepatitis-B-Impfung und der Kombinationsimpfstoff schützen zusätzlich vor einer Hepatitis-D-Infektion.

Quelle: Deutsche Leberstiftung, Robert Koch-Institut

Autor*innen

Susanne Schmid/ Deutsche Leberstiftung | zuletzt geändert am um 08:44 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.