Wasser und Kaffee können helfen

Kopfschmerzen bei Schwangeren

Kopfschmerzen zählen zu den häufigen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft. Auf Schmerztabletten sollten werdende Mütter jedoch besser verzichten. Welche Alternativen gibt es?

„Gerade zu Beginn einer Schwangerschaft kann die hormonelle Umstellung Kopfschmerzen verursachen“, berichtet Adda Dumröse, Gesundheitswissenschaftlerin bei der Barmer GEK. „Meist gewöhnt sich der Organismus in den folgenden Wochen an die veränderte Chemie im Körper und die Kopfschmerzen treten gar nicht mehr oder zumindest seltener auf.“

Bluthochdruck ausschließen

Die Ursachen für Kopfschmerzen während der Schwangerschaft sind vielfältig: Stress, zu wenig Flüssigkeit oder ein zu niedriger Blutzuckerspiegel können sie auslösen. Vorsicht ist geboten, wenn die Schwangere unter für sie neuen, besonders starken Kopfschmerzen leidet. Diese sollten schnellstmöglich vom Arzt abgeklärt werden, denn heftige Kopfschmerzen können auf eine Präeklampsie hinweisen. Dahinter verbirgt sich ein gefährlich erhöhter Blutdruck, der engmaschig kontrolliert und gegebenenfalls behandelt werden muss.

Kopfschmerzen wegtrinken

Wer die Kopfschmerzen ohne Medikamente in den Griff bekommen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Eine grundlegende Strategie lautet: Viel trinken! „Durch zu wenig Trinken lässt die Sauerstoffversorgung der Zellen nach und das kann zu Kopfschmerzen führen“, meint Dumröse. Zwei bis drei Liter Wasser, verdünnte Fruchtsaftschorlen oder ungesüßte Früchtetees sind gesunde Durstlöscher. „Bei den ersten Anzeichen von Kopfschmerzen sollten Betroffene direkt ein Glas Wasser trinken. Manche Kopfschmerzgeplagte schwören auf eine Tasse Kaffee mit etwas Zitrone. Diese Mischung soll die Gefäße erweitern und gleichzeitig krampflösend wirken. Ob es wirklich hilft, muss allerdings jeder selbst testen“, erläutert Dumröse. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten Schwangere jedoch maximal als 300 Milligramm Koffein pro Tag konsumieren. Das entspricht höchstens zwei Tassen.

Ausreichend entspannen

Bei akuten Kopfschmerzen hilft auch Entspannung. Klar im Vorteil sind dann Schwangere, die eine Entspannungsmethode wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung beherrschen. Einigen Schwangeren hilft Bewegung dabei, Kopfschmerzen vorzubeugen. Werdende Mütter sollten sich dazu Sportarten aussuchen, die beruhigend und ausgleichend wirken, wie Yoga oder Schwimmen. Auch Akupunktur kann Kopfschmerzen lindern. Viele Hebammen haben dies als Angebot in ihrem Programm.

Autor*innen

Sandra Göbel/Barmer GEK | zuletzt geändert am um 16:39 Uhr