Medikamente und Physiotherapie helfen

Lebensqualität trotz Parkinson

Zitternde Hände, Gangunsicherheit und Muskelstarre – Morbus Parkinson bringt viele Veränderungen mit sich. Physiotherapie, eine konsequente Medikamenteneinnahme und Freizeitaktivitäten wie Kunst und Sport verbessern die Lebensqualität.

Die Apothekerkammer Niedersachsen informiert zur Entstehung und Behandlung von Morbus Parkinson: Für Bewegungsabläufe spielt der Botenstoff Dopamin eine entscheidende Rolle. Bei Menschen mit Parkinson gehen aus bisher ungeklärten Gründen die Dopamin-produzierenden Gehirnzellen zu Grunde. In Folge gerät der Hormonhaushalt aus der Balance, die Hände zittern, die Mimik erstarrt, die Muskeln werden steif, der Gang schlurfend und zunehmend unsicher. Hinzu kommen Symptome wie Verdauungsbeschwerden, Schlafstörungen und ein eingeschränktes Geruchsempfinden. Die Hälfte der Betroffenen erkrankt im Alter zwischen 50 und 60 Jahren. Nur 10 Prozent der Patienten sind unter 40.

Medikamente halten den Krankheitsverlauf auf

Parkinsonmedikamente ersetzen entweder den fehlenden Botenstoff Dopamin oder schwächen seine Gegenspieler im Hormonsystem ab. Zu Therapiebeginn machen sie häufig müde. Hier ist die Disziplin des Patienten gefragt – denn nur eine konsequente Medikamenteneinnahme erzielt dauerhafte Erfolge. Unterstützung finden die Betroffenen bei Arzt und Apotheker. Der Mediziner passt den Medikamentenplan im Gespräch mit dem Patienten an individuelle Bedürfnisse und Symptome an. Der Apotheker erklärt die richtige Anwendungsweise der verschiedenen Arzneiformen und berät zu Neben- und Wechselwirkungen. Dabei wird er ein besonderes Augenmerk auf Hustenstiller und abschwellende Nasensprays richten, da diese häufig die Parkinsontherapie beeinflussen.

Verbesserte Lebensqualität durch Physiotherapie und Sport

Physiotherapie und erfüllende Freizeitaktivitäten runden die Parkinsonbehandlung ab. Physiotherapeutische Anwendungen reduzieren die Medikamentendosis, erhalten die Beweglichkeit der Gelenke und fördern die Selbstständigkeit der Betroffenen. Wichtig ist nur, dass die Sitzungen frühzeitig und regelmäßig stattfinden. Bei künstlerischeren Aktivitäten, Schwimmen und Wandern gewinnt der Patient Lebensfreude und knüpft Kontakte zu seinen Mitmenschen.

Autor*innen

13.05.2015 | Susanne Schmid/Apothekerkammer Niedersachsen