Wirkungsverlust vorbeugen

Reisen mit der „Pille“

Auf Reisen herrschen andere Bedingungen als zu Hause: Zeitverschiebung, Reiseübelkeit und extreme Temperaturen trüben nicht nur das Urlaubsglück, sie gefährden auch die Wirkung der Pille.

Wie die meisten Medikamente ist die Pille nicht für extreme Temperaturen geschaffen. Steigt das Thermometer auf über 25° C an, gehört sie in den Kühlschrank. Im Hotel bietet sich die Minibar als Aufbewahrungsort an, für Campingreisen eignet sich eine Kühltasche. Im Auto darf die Pille keinesfalls auf dem Armaturenbrett liegen, da sich dieser Teil des Fahrzeugs am stärksten aufheizt. Besser aufgehoben ist das Medikament in einer Tasche auf dem Fußboden, die beim Verlassen des Autos mitgeführt wird. Auf Flugreisen gehört das  Verhütungsmittel in die Handtasche. So entstehen keine Engpässe, wenn der Koffer verloren geht.

Bei Reise-Übelkeit droht ein Wirkungsverlust der Pille

Im Flugzeug, bei hohem Seegang oder auf kurvigen Straßen kommt es häufig zu Reiseübelkeit und Erbrechen. Wer sich bis zu vier Stunden nach Einnahme der Pille übergibt, verliert die Schutzwirkung des Medikamentes. In diesem Fall ist die Einnahme zu wiederholen, sobald die Übelkeit vergangen ist. Antibiotika und hartnäckige Brechdurchfälle beeinträchtigen die Wirkung der Pille weitreichender. In diesem Fall helfen nur zusätzliche Verhütungsmaßnahmen. Als sicherste Methode erweist sich dabei ein Kondom.

Reisen mit Zeitverschiebung

Bei der Pille spielt der Einnahmezeitpunkt eine entscheidende Rolle. Dies gilt vor allem für Frauen, die mit einer Minipille verhüten. Damit sich der 24-stündige Einnahmerhythmus nicht verschiebt, sind Disziplin und Rechenkünste gefragt. Wer zum Beispiel gewohnt ist, seine Pille um acht Uhr abends einzunehmen und in ein Land reist, das der deutschen Zeit um zwei Stunden hinterher ist, nimmt seine Pille am Urlaubsort um sechs Uhr abends ein. Verlegt sich der Einnahmezeitpunkt auf die Nachtstunden, hilft ein einfacher Trick. Am Urlaubsort wird die erste Pille bereits 12 Stunden nach der letzten Einnahme fällig. Anschließend folgt wieder der 24-stündige Einnahmerhythmus.


Autor*innen

10.08.2015 | Susanne Schmid/ Frauenärzte im Netz