Hoher Blutzucker schadet Kind

Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen

Ungefähr jede 20. Schwangere erkrankt an Schwangerschaftsdiabetes. Die Folgen für das Kind können erheblich sein, deswegen ist eine Behandlung dringend geboten.

Gefahren für Mutter und Kind

Durch den erhöhten Zuckergehalt im mütterlichen Blut wird das Ungeborene übergewichtig. Deswegen kommt es vermehrt zu schwierigen Geburtsverläufen, Kaiserschnitten und einer verzögerten Lungenentwicklung. Nach der Geburt treten bei vielen Kindern Blutzuckerschwankungen auf. Dies bedeutet für die Neugeborenen einen längeren Krankenhausaufenthalt. Weiterhin besteht bei Kindern, deren Zuckerstoffwechsel schon in der Gebärmutter gestört ist, ein erhöhtes Risiko im weiteren Leben an Diabetes mellitus zu leiden. Untersuchungen ergaben, dass bei etwa jedem Zehnten vor der Geburt verstorbenen Kind ein unentdeckter Schwangerschaftsdiabetes beteiligt ist. Den Müttern drohen außerdem Harnwegs- und Nierenbeckenentzündungen.

Diagnose bei erhöhtem Risiko absichern

Bei den Vorsorgeuntersuchungen sollte der Urin der Schwangeren auf Zucker getestet werden. Der Diagnostik-Streifen zeigt allerdings erst sehr stark erhöhte Zuckerwerte an. Besteht ein Risiko für Diabetes, sollte deshalb der orale Glukose-Toleranztest oder ein Glukose-Suchtest durchgeführt werden. Diese Tests kosten 15 bis 35 Euro - die Krankenkassen bezahlen sie nicht.

Ein erhöhtes Risiko haben Frauen, die

  • Vor der Schwangerschaft bereits Übergewicht hatten.
  • Typ-2-Diabetiker in der Familie haben.
  • Wiederholt Zucker im Urin hatten.
  • Früher bereits einmal einen Schwangerschaftsdiabetes entwickelt haben.
  • Früher einmal ein Kind mit einem Gewicht über 4,5 Kilogramm geboren haben.

Am Anfang der Therapie steht Diät

Die Therapie besteht zunächst in einer fettarmen und ballaststoffreichen Diät. Geeignet sind Nahrungsmittel, die reich an komplexen Kohlenhydraten sind wie beispielsweise Reis, Nudeln und Kartoffeln. Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt sind besser als drei große. Damit der Erfolg erkannbar ist, sind häufige Blutzuckerkontrollen nötig. Kommt es trotz Ernährungsumstellung nicht zur gewünschten Blutzuckersenkung, muss die Patienten mit einer Insulintherapie beginnen. Achtung! Orale Antidiabetika dürfen zur Behandlung in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.

Auch nach der Geburt besteht für die Mutter ein erhöhtes Diabetesrisiko. Daher sind Nachfolge-Untersuchungen im Abstand von zwölf Monaten zu empfehlen.

Autor*innen

18.12.2013 | S. Göbel/PTAheute