Höhere Treffsicherheit belegt

Verbesserter Test auf Darmkrebs

Seit 1. April 2017 erstatten die gesetzlichen Krankenkassen einen neuen Test zur Früherkennung von Darmkrebs. Der Stuhltest kann eine Darmkrebserkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen und hilft bei der Entscheidung für oder gegen eine Darmspiegelung.

Im Rahmen der gesetzlichen Früherkennung von Darmkrebs haben alle gesetzlich Krankenversicherten ab 50 Jahren Anspruch auf einen jährlichen Test auf okkultes (nicht-sichtbares) Blut im Stuhl. Dabei kommt nun ein neuer Stuhltest zum Einsatz: der immunologische fäkale Okkultbluttest (iFOBT). Er weist im Stuhl den Blutfarbstoff Hämoglobin nach und erlaubt zusätzlich Rückschlüsse auf die Blutmenge. Das neue Verfahren erkennt doppelt so viele Krebsfälle und Krebsvorstufen wie der bisherige Test. Zusätzlich liefert iFOBT seltener falsch positive Ergebnisse: Das bedeutet, der Test zeigt nur in seltenen Fällen eine Blutung an, obwohl in Wirklichkeit keine besteht. Auch seine Spezifität ist hoch: Sie liegt bei über 95 Prozent, das heißt, bei mindestens 95 von 100 Teilnehmern mit negativem Testergebnis fanden die Ärzte auch bei einer anschließenden Darmspiegelung keine Gewebeveränderungen.

Stuhltest als Entscheidungshilfe beim Thema Darmspiegelung

Offenbart der Test okkultes Blut im Stuhl, kann dies auf einen blutenden Darmtumor oder Krebsvorstufen hinweisen. Allerdings kommen auch andere Blutquellen infrage, zum Beispiel eine Magenschleimhautentzündung, Hämorrhoiden, Verzehr von blutigem Fleisch oder eine Zahnfleischverletzung. Um die Blutherkunft zu klären, ist deshalb eine anschließende Darmspieglung empfehlenswert. Weist der Stuhltest hingegen keine Blutspuren nach, besteht kein unmittelbarer Anlass für eine zeitnahe Darmspiegelung. So trägt der immunologische Stuhltest dazu bei, dass viel gezielter diejenigen Personen an der Darmspiegelung teilnehmen, bei denen tatsächlich Darmkrebsvorstufen vorliegen.

Bei Frauen kann Menstruationsblut falsch positive Ergebnisse des Tests begünstigen. Wollen gebährfähige Frauen den Test in Anspruch nehmen, sollten deshalb mehre Tage zwischen dem Ende der Regelblutung und der Stuhlprobeentnahme liegen.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 11:51 Uhr