So decken Sie den Vitamin-D-Bedarf

Vitamin D vergrößert Wortschatz

Das Sonnenvitamin stärkt die Knochen und beugt Alzheimer vor. Australische Forscher stellten nun fest: Vitamin D fördert auch die Sprachentwicklung. Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft einen hohen Vitamin-D-Spiegel hatten, haben weniger als halb so oft Sprachprobleme wie andere Kinder.

Großer Wortschatz dank Vitamin D

Schon frühere Studien zeigten: Der Vitamin-D-Spiegel der Mutter spielt beim Knochenaufbau, bei der Lungenentwicklung und dem Wachstum des Fötus eine entscheidende Rolle. Forscher vom Telethon Institut für Kindergesundheitsforschung in Perth ermittelten nun einen Zusammenhang zwischen der Vitamin-D-Versorgung und der Sprachentwicklung. Die Forscher bestimmten bei 700 Schwangeren die Vitamin-D-Konzentration im Blut. 10 Jahre später führten sie mit den Kindern Sprachtests durch. Das Ergebnis: 18 Prozent der Kinder, die im Mutterleib wenig Vitamin D bekamen, hatten Rückstände im Wortschatz. Bei Kindern mit einer hohen Vitamin-D-Versorgung traf es hingegen nur 8 Prozent.

Vitamin D regt Gehirn an

Die Forscher vermuten, dass Vitamin D – ähnlich wie ein Hormon – die Zellfunktionen im Gehirn anregt. Rezeptoren für Vitamin D fand man unter anderem in der Großhirnrinde und im Hippocampus. Diese beiden Gehirnbereiche sind für kognitive Aufgaben wie den Spracherwerb zuständig. Frühere Studien bewiesen bereits Zusammenhänge zwischen Vitamin D und den geistigen Fähigkeiten. So beugt das Vitamin etwa Alzheimer vor.

Den Speicher auffüllen

Etwa 90 Prozent des Vitamin D bildet unser Körper selbst. Doch dafür benötigt er UV-Strahlen. Im Winter ist das Risiko für Vitamin-D-Mangel deshalb besonders hoch. Während der dunklen Jahreszeit bezieht der Körper das Vitamin fast nur aus Lebensmitteln. Vitamin-D-Lieferanten sind Lebertran oder fettreichen Fischarten wie Lachs, Sardinen oder Hering. In geringeren Mengen enthalten auch Milchprodukte, Eier und verschiedene Pilzarten das Vitamin. Nahrungsergänzungsmittel aus der Apotheke können sinnvoll sein.

In weiteren Studien wollen die australischen Forscher klären, ob die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten während der Schwangerschaft das Risiko für Sprachprobleme beim Kind verringert.

Autor*innen

17.02.2012 | Sandra Göbel