Informierte Patienten eher versorgt

Vorwissen hilft bei Herzinfarkt

Wissen ist Macht – bei einem Herzinfarkt entscheidet es sogar über Leben und Tod: Ein gut informierter Patient erreicht früher das Krankenhaus, wenn er die Warnsignale der lebensgefährlichen Erkrankung kennt.

Bei Herzinfarkt sofort Notarzt alarmieren

Brustschmerz, Kurzatmigkeit, kalter Schweiß –Symptome dieser Art sprechen für einen Herzinfarkt und verlangen nach sofortigem Handeln. Wer zu lange zögert, riskiert Herzrhythmusstörungen und den Verlust von lebenswichtigem Herzgewebes. „Deshalb sollten Betroffene bei Herzinfarktverdacht niemals vor dem Notruf 112 zögern“, rät Prof. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Denn nur die Behandlung durch den Notarzt verhindert Herzrhythmusstörungen und die Gefahr des plötzlichen Herztods. Die anschließende Infarkttherapie im Krankenhaus hilft, Folgeschäden wie Herzschwäche vorzubeugen. Voraussetzung ist, dass die Maßnahmen rechtzeitig erfolgen. Je früher die Behandlung erfolgt, desto besser die Prognose.

Vorwissen erweist sich als messbarer Vorteil

„Herzinfarktpatienten mit ausreichendem Vorwissen über die Infarktbeschwerden haben eine 50 Prozent höhere Chance, die Klinik deutlich früher zu erreichen als Betroffene ohne dieses Wissen“, berichtet Prof. Karl-Heinz-Ladwig vom Klinikums rechts der Isar der TU München. Der Herzspezialist leitete die Münchner MEDEA-Studie mit knapp 500 Patienten. Die Studie beweist: Wissensvorsprung ist messbar. Gut vorbereitete männliche Studienteilnehmer erreichten die Klinik im Durchschnitt 108 Minuten früher als ihre unwissenden Leidensgenossen. Bei informierten Frauen betrug der zeitliche Vorsprung 73 Minuten.

Infarkte mit unklaren Beschwerden erhöhen Informationsbedarf

„Je älter die Herzinfarktpatienten, desto geringer ist der Anteil derjenigen mit spezifischen Symptomen“, berichtet Prof. Ladwig. Vor allem bei weiblichen Patienten über 65 Jahren begleiten den Herzinfarkt meist nur Symptome wie Übelkeit, Brechreiz und Schwächegefühl. Bei dieser Patientengruppe besteht ein erhöhter Informationsbedarf. Alles Wissenwerte zum Thema finden sich in dem Herznotfall-Ratgeber „Was tun im Notfall?“ der Deutschen Herzstiftung.
Er ist kostenfrei erhältlich unter Tel. 069 955128-400 oder
per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de.

Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V. 

Autor*innen

Susanne Schmid/Deutsche Herzstiftung e.V. | zuletzt geändert am um 08:08 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.