Maßnahmen zum Infektionsschutz

Zecken erwachen aus dem Schlaf

Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit steigt die Aktivität der Zecken. Daher sollte man sich jetzt informieren, wie man sich vor Zeckenstichen und den damit verbundenen Infektionsgefahren am besten schützt. Der Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) gibt wichtige Hinweise.

Zecken rasch entfernen

Zecken können die Infektionserkrankung Borreliose übertragen. Typisches Symptom für eine akute Infektion mit Borrelien ist eine Hautrötung an der Einstichstelle, die sich allmählich ringförmig ausbreitet. Sie tritt allerdings nur bei der Hälfte der Betroffenen auf. Bei Kindern kommt häufig eine blau-rote, kugelige Schwellung vor, das sogenannte Borrelien-Lymphocytom. „Werden Infektionssymptome nach einem Zeckenstich bemerkt, sollten sie unbedingt sofort ärztlich abgeklärt und gegebenenfalls mit Antibiotika behandelt werden“, betont Dr. Bergmann vom BVDN. Bei einer unbehandelten Borrelien-Infektion können die Erreger unterschiedliche Organe und Gewebe befallen.

„Um das Infektionsrisiko für Borreliose zu senken, sollte man Zecken möglichst zügig nach dem Eindringen in die Haut entfernen, da die gefährlichen Bakterien erst nach einigen Stunden übertragen werden“, erklärt Dr. Bergmann. Zum Entfernen der Zecken gibt es spezielle Instrumente in der Apotheke. „Nach Aufenthalten im Garten oder in der Natur sollte man den Körper nach Zecken absuchen. Bevorzugte Aufenthaltsorte der Tiere sind der Achsel- und Schambereich, der Haaransatz und die Kniekehlen eines Menschen“, ergänzt der Experte.

Impfschutz auffrischen

In Risikogebieten wie Süddeutschland oder Österreich droht nach einem Zeckenstich zudem eine Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME), die zur Hirnhautentzündung führt. „Gegen die Virus-Infektion Frühsommer-Meningo-Enzephalitis stehen Impfstoffe zur Verfügung, um sich vor einer Infektion zu schützen. Die beiden ersten Injektionen liegen – je nach Impfstoff – ein bis drei Monate auseinander, etwa zwei Wochen nach der zweiten Dosis ist der Impfschutz dann für maximal ein Jahr gegeben“ erläutert Dr. Frank Bergmann, Vorsitzender des BVDN. „Für den Langzeitschutz, der dann über mindestens drei Jahre besteht, ist eine dritte Impfdosis nach neun bis zwölf Monaten notwendig.“ Bei weiterbestehendem Risiko empfiehlt sich eine Impfung zum Auffrischen alle fünf Jahre. Bei Personen über 50 Jahre ist eine Auffrischimpfung alle drei Jahre ratsam.

Autor*innen

21.03.2014 | Sandra Göbel/BVDN