Höhere Fruchtbarkeit dank Therapie?

Kinderwunsch trotz Asthma

Viele Frauen mit Asthma leiden unter einer verringerten Fruchtbarkeit. Wie betroffene Frauen ihre Chancen auf Nachwuchs verbessern können, signalisiert eine aktuelle Studie.

In einer Studie untersuchten dänische Forscher 245 Frauen, die sich einer hormonellen Behandlung zur Steigerung ihrer Fruchtbarkeit unterzogen. Dabei stellten sie fest: Frauen mit Asthma wurden nach durchschnittlich 56 Monaten schwanger, Frauen ohne Asthma bereits nach 32 Monaten. Die Behandlung führte nur bei 40 Prozent der Frauen mit Asthma zum Erfolg, während sich rund 60 Prozent der Nicht-Asthmatikerinnen über einen positiven Schwangerschaftstest freuen konnten.

Entzündungen im Verdacht

Die Ursache für die verminderte Fruchtbarkeit bei Asthma ist nicht geklärt. Als Übeltäter im Verdacht stehen Entzündungen. Die Entzündungen der Bronchien breiten sich der Annahme folgend auf die Eileiter aus. Diese These wird durch eine zweite Studie gestützt: Dabei traten Fruchtbarkeitsprobleme vor allem bei den Frauen auf, deren Asthma nicht oder ungenügend mit antientzündlichen Medikamenten behandelt wurde.

Asthma-Behandlung konsequent fortführen

Eine wichtige Maßnahme für Frauen mit Asthma und Kinderwunsch liegt demnach darin, ihr Asthma konsequent mit Medikamenten zu kontrollieren, um Entzündungen zu verringern. „Das kann ihre Wartezeit auf eine Schwangerschaft verkürzen“, betont Prof. Dr. A. Gillissen, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung e.V. und Direktor der Klinik für Lungen- und Bronchialmedizin am Klinikum Kassel. „ Auch während der Schwangerschaft stellt eine angemessene Asthma-Therapie keine Gefährdung für das heranwachsende Kind dar, sondern – ganz im Gegenteil – schützt vor einer Verschlimmerung der Atemwegserkrankung, die auch für das ungeborene Kind gefährlich werden kann.“

Weitere Tipps, um schwanger zu werden:

  • Suchen Sie sich bei anhaltender Kinderlosigkeit professionelle Hilfe. Je nach Ursache der Kinderlosigkeit stehen verschiedene Behandlungen zur Verfügung. Erste Ansprechpartner sind in der Regel der Frauenarzt für die Frau sowie der Urologe für den Mann.
  • Nutzen Sie die Möglichkeiten der Eisprungkontrolle. Sie hilft dabei, den Zeitpunkt des Eisprungs zu erfassen. Der optimale Zeitraum für eine Empfängnis beginnt zwei Tage vor dem Eisprung und endet einen Tag danach.
  • Bauen Sie Stress ab. Die wichtigsten Steuerungszentren zur Fortpflanzung befinden sich im Gehirn und reagieren äußerst sensibel auf äußere Einflüsse. Hilfreich sind körperliche Bewegung und Entspannungsübungen.
  • Optimieren Sie Ihr Gewicht. Sowohl stark unter- als auch stark übergewichte Frauen leiden häufig unter Fruchtbarkeitsproblemen. Ein gesundes Gewicht erhöht die Chance auf ein Baby.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen. Eine ausgewogene Ernährung verbessert die Gesundheit und damit die Schwangerschaftschancen.
  • Meiden Sie Alkohol und Nikotin. Nikotinkonsum und hoher Alkoholkonsum verschlechtern die Fruchtbarkeit sowohl von Männern als auch von Frauen.

Quelle: www.lungenaerzte-im-netz.de

Autor*innen

04.03.2016 | Sandra Göbel