Adonisröschen

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Das Adonisröschen wurde erstmals im 16. Jahrhundert von Hieronymus Bock beschrieben. In der Folgezeit nutzte man die Samen gegen Kolik und Steinleiden. Im 19. Jahrhundert entdeckte Bubnov die herzstärkenden Eigenschaften der Pflanze. Im Kraut enthalten sind Strophanthidin und Adonitoxigenin, zwei herzwirksame Glykoside vom Cardenolidtyp.

Wissenschaftlicher Name: Adonis vernalis.

Charakteristik

Die ausdauernde Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 10–40 cm. Typisch ist ein kräftiger, schwarzbrauner Wurzelstock mit markigem Stengel und schmalen, fiederschnittigen Blättern. Von März bis Mai trägt die Pflanze zitronengelbe Blüten mit einem Durchmesser von 4–7 cm.

Das Adonisröschen ist giftig. Es steht in Deutschland unter Naturschutz.
Medizinisch verwendet werden die zur Blütezeit gesammelten, getrockneten oberirdischen Teile: das Adonisröschenkraut (Adonidis herba).

Anwendungsbereiche

Innere Anwendung: bei Herzschwäche leichten Grades (Stadium I und II der NYHA-Klassifikation), bei nervöser Unruhe durch funktionelle Herzbeschwerden
Volksmedizin: bei Herzschwäche

Dosierung

Mittlere Tagesdosis: 0,6 g eingestelltes Adonispulver nach Deutschem Arzneibuch (DAB)
Höchste Tagesdosis: 3 g
Höchste Einzelgabe: 1 g
Homöopathisch: 1- bis 3-mal täglich 5–10 Tropfen oder 1 Messerspitze Verreibung oder 1 Tablette oder 5–10 Globuli oder 1-mal wöchentlich 1 ml s.c. (nach homöopathischem Arzneibuch; HAB)

Risiken und Nebenwirkungen

Bei Überdosierung drohen Vergiftungssymptome wie Übelkeit, Erbrechen und Herzrhythmusstörungen.

Wechselwirkungen sind zu beachten. Es droht eine Wirkungssteigerung der Droge bei gleichzeitiger Anwendung von z. B. Chindin, Kalzium, Laxanzien und bei Langzeittherapie mit Glukokortikoiden. Adonisröschen sollte grundsätzlich nicht während einer Behandlung mit Digitalis oder bei Kaliummangel angewendet werden.

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 16:22 Uhr