Patienteninformation für "Aripiprazol“
1.Was ist "Aripiprazol“ und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
"Aripiprazol“ enthält den Wirkstoff Aripiprazol, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Antipsychotika.
Aripiprazol ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es?
Aripiprazol zum Einnehmen gibt es üblicherweise als
- Tabletten mit der Wirkstärke 5 mg, 10 mg, 15 mg oder 30 mg Aripiprazol,
- Schmelztabletten mit der Wirkstärke 10 mg, 15 mg oder 30 mg Aripiprazol,
- Tropfen/Lösung enthaltend 1 mg Aripiprazol in 1 ml.
Ihr Arzt legt fest, welche Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Aripiprazol wird angewendet
- bei Schizophrenie bei Erwachsenen und bei Jugendlichen ab 15 Jahre,
- bei mäßigen bis schweren manischen Episoden der Bipolar-I-Störung bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 13 Jahre,
- zur Vorbeugung einer neuen manischen Episode bei Erwachsenen, die auf die Behandlung mit "Aripiprazol“ angesprochen haben.
Schizophrenie ist einer Krankheit, die gekennzeichnet ist durch Symptome wie das Hören, Sehen oder Fühlen von Dingen, die nicht vorhanden sind, Misstrauen, Wahnvorstellungen, unzusammenhängende Sprache, wirres Verhalten und verflachte Stimmungslage. Menschen mit dieser Krankheit können auch deprimiert sein, sich schuldig fühlen, ängstlich oder angespannt sein.
Manische Episoden (einer bipolaren Störung) sind Zustände mit übersteigertem Hochgefühl, dem Gefühl übermäßige Energie zu haben, viel weniger Schlaf zu brauchen als gewöhnlich, sehr schnellem Sprechen mit schnell wechselnden Ideen und manchmal starker Reizbarkeit.
2.Was müssen Sie vor der Einnahme von "Aripiprazol“ beachten?
2.1."Aripiprazol“ darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Aripiprazol oder einen der sonstigen Bestandteile von "Aripiprazol“ sind.
- Hoher Blutzucker oder Fälle von Diabetes (Zuckerkrankheit) in der Familie,
- Anfallsleiden,
- Muskelsteifigkeit oder Steifheit verbunden mit Fieber, Schwitzen, verändertem Geisteszustand oder sehr schnellem oder unregelmäßigem Herzschlag,
- Unwillkürliche, unregelmäßige Muskelbewegungen, insbesondere im Gesicht,
- Herz- oder Gefäßkrankheit oder Fälle einer Herz- oder Gefäßkrankheit in der Familie, Schlaganfall oder vorübergehende Mangeldurchblutung des Gehirns (transitorische ischämische Attacke/TIA), abnormaler Blutdruck.
2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von "Aripiprazol“ ist erforderlich
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie "Aripiprazol“ einnehmen, wenn Sie an Folgendem leiden:
- Hoher Blutzucker (gekennzeichnet durch Symptome wie übermäßiger Durst, Ausscheiden großer Harnmengen, Appetitsteigerung und Schwächegefühl) oder Fälle von Diabetes (Zuckerkrankheit) in der Familie,
- Anfallsleiden,
- Unwillkürliche, unregelmäßige Muskelbewegungen, insbesondere im Gesicht,
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Familie, Schlaganfall oder vorübergehende Mangeldurchblutung des Gehirns (transitorische ischämische Attacke/TIA), ungewöhnlicher Blutdruck,
- Blutgerinnsel oder Fälle von Blutgerinnseln in der Familie, da Antipsychotika mit der Bildung von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht werden,
- bereits aus der Vergangenheit bekannte Spielsucht.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an Gewicht zunehmen, wenn Sie ungewöhnliche Bewegungen entwickeln, wenn Sie eine Schläfrigkeit verspüren, die sich auf die normalen täglichen Aktivitäten auswirkt, wenn Sie bemerken, dass Ihnen das Schlucken Schwierigkeiten bereitet, oder wenn Sie allergische Symptome haben.
Wenn Sie als älterer Patient an Demenz (Verlust des Gedächtnisses oder anderer geistiger Fähigkeiten) leiden, sollten Sie oder ein Pfleger / ein Verwandter Ihrem Arzt mitteilen, ob Sie jemals einen Schlaganfall oder eine vorübergehende Mangeldurchblutung des Gehirns hatten.
Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn Sie daran denken oder sich danach fühlen, sich etwas anzutun. Selbsttötungsgedanken und entsprechendes Verhalten wurden während der Behandlung mit Aripiprazol berichtet.
Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie an Muskelsteifigkeit oder Steifheit verbunden mit hohem Fieber, Schwitzen, verändertem Geisteszustand oder sehr schnellem oder unregelmäßigem Herzschlag leiden.
Hinweise zu sonstigen Bestandteilen:
Arzneimittel zum Einnehmen können verschiedene Zuckerarten enthalten. Bitte nehmen Sie diese daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Schmelztabletten können Aspartam enthalten. Patienten, die kein Phenylalanin zu sich nehmen dürfen, sollten das beachten. Aspartam als Quelle für Phenylalanin kann schädlich sein, wenn Sie eine Phenylketonurie haben.
Parahydroxybenzoate, mögliche Bestandteile der Lösungen, können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
2.2.a) Kinder
- Anwendung bei mäßigen bis schweren manischen Episoden der Bipolar-I-Störung: Aripiprazol wird bei Jugendlichen erst ab 13 Jahren empfohlen.
- Anwendung bei Schizophrenie: Aripiprazol wird bei Jugendlichen erst ab 15 Jahren empfohlen.
- Reizbarkeit im Zusammenhang mit autistischer Störung: Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen. Eine Dosierungsempfehlung kann nicht gegeben werden.
- Mit dem Tourette-Syndrom assoziierte Tics: Die Sicherheit und Wirksamkeit von bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen. Eine Dosierungsempfehlung kann nicht gegeben werden.
2.2.b) Ältere Patienten
Wenn Sie als älterer Patient an Demenz (Verlust des Gedächtnisses oder anderer geistiger Fähigkeiten) leiden, sollten Sie oder ein Pfleger/ein Verwandter Ihrem Arzt mitteilen, ob Sie jemals einen Schlaganfall oder eine vorübergehende Mangeldurchblutung des Gehirns hatten.
Die Dosierung sollte so niedrig wie möglich sein.
2.2.c) Schwangerschaft
Sie sollten "Aripiprazol“ nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind, es sei denn, Sie haben dies mit Ihrem Arzt besprochen. Informieren Sie Ihren Arzt unverzüglich, wenn Sie schwanger sind, glauben schwanger zu sein, oder wenn Sie eine Schwangerschaft planen.
Bei neugeborenen Babies von Müttern, die "Aripiprazol“ im letzten Trimenon (letzte drei Monate der Schwangerschaft) einnahmen, können folgende Symptome auftreten: Zittern, Muskelsteifheit und/oder -schwäche, Schläfrigkeit, Ruhelosigkeit, Atembeschwerden und Schwierigkeiten beim Stillen. Wenn Ihr Baby eines dieser Symptome entwickelt, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren.
2.2.d) Stillzeit
Informieren Sie Ihren Arzt umgehend, wenn Sie stillen. Wenn Sie "Aripiprazol“ einnehmen, sollten Sie nicht stillen.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen und keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen, bis Sie wissen, wie "Aripiprazol“ bei Ihnen wirkt.
2.3.Bei Einnahme von "Aripiprazol“ mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Blutdruck senkende Arzneimittel: "Aripiprazol“ kann die Wirkung von Arzneimitteln verstärken, die den Blutdruck senken. Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn Sie Arzneimittel zur Blutdruckeinstellung einnehmen.
Bei der Einnahme von "Aripiprazol“ zusammen mit anderen Arzneimitteln kann es bei manchen dieser Arzneimittel erforderlich sein, Ihre Dosis von "Aripiprazol“ zu ändern. Es ist besonders wichtig, Ihrem Arzt mitzuteilen, ob Sie die folgenden Medikamente einnehmen:
- Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen
- Antidepressiva oder pflanzliche Arzneimittel, die zur Behandlung von Depressionen und Angstzuständen angewendet werden
- Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen
- Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion
- Antikonvulsiva, die zur Behandlung von Epilepsie angewendet werden
- Arzneimittel, die den Serotoninspiegel erhöhen: Triptane, Tramadol, Tryptophan, SSRI (wie z.B. Paroxetin und Fluoxetin), Trizyklika (wie z.B. Clomipramin, Amitriptylin), Pethidin, Johanniskraut und Venlafaxin. Diese Arzneimittel erhöhen das Nebenwirkungsrisiko. Wenn Sie bei der Einnahme eines dieser Arzneimittel zusammen mit "Aripiprazol“ ungewöhnliche Symptome bekommen, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
2.4.Bei Einnahme von "Aripiprazol“ zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
"Aripiprazol“ kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Sie sollten Alkohol meiden, wenn Sie "Aripiprazol“ einnehmen.
Die Lösung zum Einnehmen sollte jedoch vor Einnahme nicht mit anderen Flüssigkeiten verdünnt oder mit Essen vermischt werden.
3.Wie ist "Aripiprazol“ einzunehmen?
3.1.Art und Dauer der Anwendung
Tabletten: Nehmen Sie die Tabletten immer mit Wasser ein, und schlucken Sie sie unzerkaut.
Schmelztabletten: Öffnen Sie die Blisterpackung nur unmittelbar vor der Einnahme. Zur Entnahme einer einzelnen Tablette öffnen Sie bitte die Packung und ziehen die Blisterfolie ab, um die Tablette freizulegen. Drücken Sie die Tablette nicht durch die Folie, weil dies die Tablette beschädigen könnte. Entnehmen Sie sofort nach dem Öffnen der Blisterpackung die Tablette mit trockenen Händen und legen Sie die Schmelztablette im Ganzen auf die Zunge. Die Tablette zerfällt sehr schnell im Speichel. Die Schmelztablette kann mit und ohne Flüssigkeit eingenommen werden. Sie können die Tablette auch in Wasser auflösen und die so hergestellte Suspension trinken.
Lösung zum Einnehmen: Die Dosis muss mit dem kalibrierten Messbecher oder der kalibrierten Tropfpipette abgemessen werden. Sie sollten die Lösung zum Einnehmen nicht mit anderen Flüssigkeiten verdünnen oder mit Essen vermischen, bevor Sie sie einnehmen.
Versuchen Sie, dieses Arzneimittel jeden Tag zur gleichen Zeit einzunehmen. Es ist nicht wichtig, ob Sie es zu einer Mahlzeit oder auf nüchternen Magen einnehmen.
Auch wenn Sie sich besser fühlen, verändern oder setzen Sie die tägliche Dosis von "Aripiprazol“ nicht ab, ohne Ihren Arzt vorher zu fragen.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
3.2.a) Erwachsene
Die empfohlene Dosis für Erwachsene ist 15 mg 1-mal täglich. Ihr Arzt kann jedoch eine niedrigere oder höhere Dosis bis zu maximal 30 mg 1-mal täglich verschreiben.
3.2.b) Kinder und Jugendliche
Es kann mit einer niedrigen Dosierung bzw. mit der (flüssigen) Formulierung als Lösung zum Einnehmen begonnen werden. Die Dosis kann allmählich auf die empfohlene Dosis für Jugendliche von 10 mg 1-mal täglich gesteigert werden. Ihr Arzt kann Ihnen jedoch eine niedrigere oder höhere Dosis bis zu maximal 30 mg 1-mal täglich verschreiben.
3.2.b.1.Schizophrenie bei Jugendlichen ab 15 Jahre
Die empfohlene Dosierung ist 10 mg/Tag einzunehmen 1-mal täglich unabhängig von den Mahlzeiten. Die Behandlung sollte für 2 Tage mit 2 mg eingeleitet werden (unter Anwendung von Lösung zum Einnehmen 1 mg/ml) und für 2 weitere Tage auf 5 mg titriert werden, um dann die empfohlene tägliche Dosis von 10 mg zu erreichen. Sofern angebracht sollten weitere Dosiserhöhungen in 5-mg-Schritten erfolgen, ohne dass die Maximal-Dosis von 30 mg pro Tag überschritten wird.
Dieses Arzneimittel wird bei Patienten mit Schizophrenie unter 15 Jahren aufgrund unzureichender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit nicht empfohlen.
3.2.b.2.Manische Episoden bei Bipolar-I-Störung bei Jugendlichen ab 13 Jahre
Die empfohlene Dosierung ist 10 mg/Tag einzunehmen 1-mal täglich unabhängig von den Mahlzeiten. Die Behandlung sollte an den ersten beiden Tagen mit 2 mg/Tag begonnen werden (unter Anwendung von Lösung zum Einnehmen), dann für 2 weitere Tage auf 5 mg/Tag gesteigert werden, um schließlich die empfohlene tägliche Dosis von 10 mg zu erreichen.
Die Behandlung sollte nur so lange durchgeführt werden, bis die Symptome unter Kontrolle sind. Sie darf nicht länger als 12 Wochen dauern. Für Dosierungen über 10 mg/Tag wurde keine erhöhte Wirksamkeit nachgewiesen und bei einer Tages-Dosis von 30 mg besteht ein wesentlich höheres Risiko für signifikante Nebenwirkungen wie extrapyramidale Störungen, Somnolenz, Fatigue und Gewichtszunahme. Dosen über 10 mg/Tag sollten deshalb nur in Ausnahmefällen und unter engmaschiger Überwachung angewendet werden.
3.2.c) Patienten mit Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich. Die vorhandenen Daten reichen nicht aus, um bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz Dosierungsempfehlungen festzulegen. Bei diesen Patienten sollte die Dosierung vorsichtig eingestellt werden. Die Maximal-Dosis von 30 mg sollte jedoch bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden.
3.2.d) Patienten mit Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.
3.2.e) Ältere Patienten
Die Wirksamkeit in der Behandlung von Schizophrenie und Bipolar-I-Störung bei Patienten ab 65 Jahre wurde nicht nachgewiesen. Mit Rücksicht auf die größere Empfindlichkeit dieser Patientengruppe sollte eine niedrigere Initial-Dosis in Betracht gezogen werden, wenn klinische Faktoren dies rechtfertigen.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge von "Aripiprazol“ eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie feststellen, dass Sie mehr "Aripiprazol“ eingenommen haben als von Ihrem Arzt empfohlen (oder wenn jemand anders einige Ihrer "Aripiprazol“ eingenommen hat), kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt. Wenn Sie Ihren Arzt nicht erreichen können, suchen Sie das nächste Krankenhaus auf und nehmen Sie die Packung mit.
3.4.Wenn Sie die Einnahme von "Aripiprazol“ vergessen haben
Wenn Sie eine Dosis vergessen haben, nehmen Sie die vergessene Dosis ein, so bald Sie daran denken, nehmen Sie jedoch nicht an einem Tag die doppelte Dosis ein.
3.5.Wenn Sie die Einnahme von "Aripiprazol“ abbrechen
Wenn Sie die Anwendung abbrechen wollen, informieren Sie Ihren Arzt vorab, da ein Abbruch der Behandlung den gesamten Behandlungserfolg infrage stellen kann und Ihr Arzt Ihnen eventuell eine andere Behandlung empfehlen wird.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann "Aripiprazol“ Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
4.1.a) Häufig
Unkontrollierbare Zuckbewegungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, ein unangenehmes Gefühl im Magen, Verstopfung, vermehrte Speichelproduktion, Benommenheit, Schlafprobleme, Ruhelosigkeit, Angstgefühl, Schläfrigkeit, Zittern und verschwommenes Sehen.
4.1.b) Gelegentlich
Einige Personen können sich schwindelig fühlen, besonders wenn sie aus einer liegenden oder sitzenden Position aufstehen, oder sie können einen beschleunigten Puls feststellen.
Einige Patienten können sich deprimiert fühlen.
4.1.c) Häufigkeit nicht bekannt
Die folgenden Nebenwirkungen wurden seit der Markteinführung von "Aripiprazol“ berichtet:
Veränderungen der Werte bestimmter Blutzellen; ungewöhnlicher Herzschlag, plötzlicher unerklärbarer Tod, Herzanfall; allergische Reaktion (z.B. Anschwellungen im Mund- und Rachenraum, Anschwellen der Zunge und des Gesichts, Jucken, Ausschlag); hoher Blutzucker, Beginn oder Verschlechterung von Diabetes (Zuckerkrankheit), Ketoazidose (Ausscheidung von Ketonen ins Blut und in den Urin) oder Koma, erniedrigte Natriumspiegel im Blut; Gewichtszunahme, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit; Nervosität, gesteigerte Unruhe; Angstgefühl, Spielsucht; Selbsttötungsgedanken, Selbsttötungsversuch und Selbsttötung; Sprachstörungen, Krampfanfall, Serotonin-Syndrom (eine Reaktion, die Glücksgefühle, Schläfrigkeit, Schwerfälligkeit, Ruhelosigkeit, Trunkenheitsgefühl, Fieber, Schwitzen oder steife Muskeln verursachen kann), Kombination aus Fieber, Muskelsteifheit, beschleunigtem Atmen, Schwitzen, verringertem Bewusstseinszustand und plötzlicher Veränderung des Blutdrucks und Pulsschlags, Ohnmacht, hoher Blutdruck; Blutgerinnsel in den Venen, insbesondere in den Beinen (Symptome beinhalten Schwellungen, Schmerzen und Rötung im Bein), die durch die Blutgefäße zu den Lungen gelangen und dort Brustschmerzen und Atembeschwerden verursachen können (wenn Sie eines dieser Symptome bemerken, holen Sie sofort medizinischen Rat ein); Verkrampfung der Stimmritze, versehentliches Inhalieren von Nahrung mit Gefahr einer Lungenentzündung, Schluckbeschwerden; Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Leberversagen, Leberentzündung, Gelbfärbung der Haut und des Augapfels, Berichte über abnormale Leberwerte; Bauch- und Magenbeschwerden, Durchfall; Hautausschlag und Lichtempfindlichkeit, ungewöhnlicher Haarausfall oder schütteres Haar, übermäßiges Schwitzen; Steifheit oder Krämpfe, Muskelschmerzen, Schwäche; ungewollter Harnabgang, Schwierigkeiten beim Wasserlassen; länger andauernde und/oder schmerzhafte Erektion; Schwierigkeiten, die Körperkerntemperatur unter Kontrolle zu halten oder Überhitzung, Brustschmerzen und Anschwellen der Hände, Fußknöchel oder Füße.
Bei älteren Patienten mit Demenz wurden während der Einnahme von Aripiprazol mehr Todesfälle berichtet. Außerdem wurden Fälle von Schlaganfall oder vorübergehender Mangeldurchblutung des Gehirns berichtet.
Zusätzliche Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen:
Die Nebenwirkungen bei Jugendlichen ab 13 Jahre waren in Häufigkeit und Art ähnlich denen bei Erwachsenen mit dem Unterschied, dass Schläfrigkeit, unkontrollierbare Zuckbewegungen, Unruhe und Müdigkeit sehr häufig auftraten (mehr als 1 von 10 Patienten) und Oberbauchschmerzen, ein Trockenheitsgefühl im Mund, erhöhte Herzfrequenz, Gewichtszunahme, gesteigerter Appetit, Muskelzucken, unkontrollierte Bewegungen der Gliedmaßen und Schwindelgefühl, besonders beim Aufrichten aus dem Liegen oder Sitzen, häufig auftraten (mehr als bei 1 von 100 Patienten).
4.2.Welche Maßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Ihr Arzt wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Meldung von Nebenwirkungen: Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in der Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.Wie ist "Aripiprazol“ aufzubewahren?
Lagern Sie Arzneimittel bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf, so weit der Hersteller keine anderen Angaben macht.
Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Bitte beachten Sie bei Lösungen/Tropfen den Hinweis des Herstellers auf Haltbarkeit nach Anbruch!
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser und sollte nicht im Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
Copyright by ePrax GmbH, München; Februar 2016 (5)