Patienteninformation für Dytide H
1.Was ist Dytide H und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
Dytide H enthält die Wirkstoffkombination Triamteren und Hydrochlorothiazid (HCT), ein Kombinationsarzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Diuretika (Entwässerungsmittel).
Triamteren und Hydrochlorothiazid (HCT) ergänzen sich in ihrer Wirkung auf den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers. Triamteren ist ein kaliumsparendes Diuretikum und wirkt dem Kaliumverlust durch Hydrochlorothiazid bei der Entwässerung (Diurese) entgegen.
Die Wirkstoffkombination Triamteren und HCT ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es?
Die Wirkstoffkombination Triamteren und Hydrochlorothiazid gibt es üblicherweise als
- Tabletten/Filmtabletten enthaltend 50 mg Triamteren und 25 mg Hydrochlorothiazid oder 25 mg Triamteren und 12,5 mg Hydrochlorothiazid.
Ihr Arzt legt fest, welche Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Triamteren in Kombination mit Hydrochlorothiazid wird angewendet bei
- Bluthochdruck (arterieller Hypertonie),
- krankhaften Flüssigkeitsansammlungen (Ödemen) bei Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen,
- chronischer Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz).
2.Was müssen Sie vor der Einnahme von Dytide H beachten?
2.1.Dytide H darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Triamteren und Hydrochlorothiazid sowie andere Thiazide oder Sulfonamide oder einen der sonstigen Bestandteile von Dytide H sind,
- bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz mit stark eingeschränkter Harnproduktion; Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml),
- während Schwangerschaft und Stillzeit,
- wenn Sie unter einer schweren Leberfunktionsstörung (Coma und Praecoma hepaticum) leiden,
- wenn Ihr Arzt bei Ihnen einen erhöhten oder erniedrigten Kaliumgehalt, einen erniedrigten Natriumgehalt oder erhöhten Kalziumgehalt im Blut festgestellt hat,
- bei Gicht,
- wenn Ihr Blutvolumen vermindert ist (Hypovolämie),
- bei fehlender oder stark verminderter Harnausscheidung (Anurie),
- bei akuter Nierenentzündung (Glomerulonephritis).
2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Dytide H ist erforderlich
- wenn Sie eine geringgradig eingeschränkte Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 30 bis 60 ml/min) haben,
- wenn Ihr Blutdruck zu niedrig ist,
- bei Durchblutungsstörungen der Hirngefäße (Zerebralsklerose) oder der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit),
- bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus),
- bei erhöhtem Harnsäuregehalt im Blut,
- bei eingeschränkter Leberfunktion,
- bei Verdacht auf Folsäuremangel (z.B. bei schwerer Lebererkrankung oder chronischem Alkoholmissbrauch).
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein (oder schwanger werden könnten).
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosierung entsprechend den Dosierungsanweisungen angepasst werden .
Bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min) darf Dytide H nicht eingenommen werden, da es dann weniger wirksam und sogar schädlich sein kann.
Eine latente oder manifeste Zuckerkrankheit oder Gicht kann sich bei Dauerbehandlung verschlechtern.
Es empfiehlt sich, bei längerfristiger Anwendung die Blutzucker- und Harnsäurewerte, die Serumelektrolyte (vor allem Kalium-, Natrium- und Kalzium-Ionen), Kreatinin, Harnstoff und die Serumlipide (Cholesterin und Triglyceride) regelmäßig vom Arzt kontrollieren zu lassen.
Während der Therapie mit Dytide H sollten Sie auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten. Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken: Die Anwendung von Dytide H kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile: Bitte nehmen Sie Dytide H erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
2.2.a) Kinder
Die Anwendung wird bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen. Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Kinderarzt um Rat.
2.2.b) Ältere Patienten
Bei exzessiver Entwässerung kann es zur Bluteindickung und gelegentlich zu Krampfanfällen (Konvulsionen), Benommenheit, Verwirrtheitszuständen, Kreislaufkollaps und zu einem akuten Nierenversagen sowie als Folge der Bluteindickung (Hämokonzentration) - insbesondere bei älteren Patienten oder bei Vorliegen von Venenerkrankungen - zu Thrombosen und Embolien kommen.
Besonders bei älteren Menschen müssen die Kalium-, Kreatinin- und Glucosekonzentrationen im Blut häufiger bestimmt werden.
2.2.c) Schwangerschaft
Dytide H darf in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein (oder schwanger werden könnten). Ihr Arzt wird Ihnen empfehlen, Dytide H vor einer Schwangerschaft bzw. so bald Sie wissen, dass Sie schwanger sind, abzusetzen, und er wird Ihnen ein anderes Arzneimittel empfehlen, denn die Einnahme von Dytide H kann zu schweren Schädigungen Ihres ungeborenen Kindes führen.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
2.2.d) Stillzeit
Dytide H darf in der Stillzeit nicht angewendet werden.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Bekannte Nebenwirkungen von Dytide H führen auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch zu Einschränkungen der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen. Daher dürfen Sie keine Kraftfahrzeuge führen, Maschinen bedienen oder andere gefahrvolle Tätigkeiten ausführen. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
2.3.a) Verstärkung der Wirkung bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko
Die blutdrucksenkende Wirkung von Dytide H kann durch andere entwässernde oder blutdrucksenkende Arzneimittel, Beta-Rezeptorenblocker (Mittel gegen Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen), Nitrate (Mittel bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße), gefäßerweiternde Mittel (Vasodilatatoren), bestimmte Schlaf- oder Narkosemittel (Barbiturate), Mittel zur Behandlung seelischer Erkrankungen (Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva) und Alkohol verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Dytide H und einem ACE-Hemmer (Mittel gegen Bluthochdruck und Herzmuskelschwäche, z.B. Captopril, Enalapril) sind zu Behandlungsbeginn ein stark überschießender Blutdruckabfall sowie eine Verschlechterung der Nierenfunktion möglich. Eine Behandlung mit Dytide H sollte daher 2 bis 3 Tage vor Beginn einer Therapie mit einem ACE-Hemmer abgesetzt werden. Der ACE-Hemmer ist entsprechend vorsichtig zu dosieren.
Bei gleichzeitiger Gabe von Kaliumsalzen oder anderen kaliumsparenden Arzneimitteln sowie von ACE-Hemmern wird die Gefahr eines zu hohen Serum-Kaliumspiegels erhöht.
Bei zusätzlicher Gabe von Arzneimitteln, die zu einem Natriummangel führen können, wird besonders bei älteren Patienten die Gefahr eines schweren Natriummangels erhöht.
2.3.b) Abschwächung der Wirkung
Die Kombination von Dytide H mit bestimmten schmerz- und entzündungshemmenden Mitteln (Salicylate oder nicht-steroidale Antirheumatika, z.B. Indometacin, Diclofenac) kann die blutdrucksenkende und entwässernde Wirkung von Dytide H vermindern. Bei Patienten, bei denen unter der Therapie mit Dytide H aufgrund starker Entwässerung die zirkulierende Blutmenge vermindert ist, kann die gleichzeitige Gabe von nicht-steroidalen entzündungshemmenden Medikamenten ein akutes Nierenversagen auslösen.
Colestipol und Colestyramin (Mittel zur Cholesterinspiegelsenkung) vermindern die Aufnahme von Dytide H.
2.3.c) Bei folgenden anderen Arzneistoffen wird das Nebenwirkungsrisiko durch Dytide H erhöht
Bei Kombination von Dytide H mit Arzneimitteln, die zu Kalium- und Magnesiumverlusten führen, z.B. kaliumausscheidende entwässernde Arzneimittel, Kortikosteroide, ACTH (Hormon), Abführmittel (chronischer Gebrauch), Amphotericin B (Mittel gegen Pilze), Carbenoxolon (Mittel gegen Mundschleimhautentzündungen), Penicillin G (Antibiotikum) und Salicylate (Schmerzmittel), können die Wirkungen und Nebenwirkungen von Herzglykosiden verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Dytide H und Zytostatika (z.B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat) kann deren knochenmarkschädigende Wirkung verstärkt sein.
Bei Kombination von Dytide H und Lithium (Mittel gegen Depressionen) kann die herz- und nervenschädigende Wirkung von Lithium verstärkt sein. Hoch dosiertes Salicylat in Kombination mit Dytide H kann zu einer verstärkten Schädigung des Zentralnervensystems führen.
Gleichzeitige Gabe von Dytide H und Mitteln zur Muskelentspannung (curareartige Muskelrelaxanzien) verstärkt und verlängert deren Wirkung. Für den Fall, dass Dytide H vor der Anwendung dieser Arzneimittel nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Dytide H informiert werden.
Es besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Blutzuckerspiegelerhöhung bei gleichzeitiger Gabe von Dytide H und Beta-Rezeptorenblockern.
2.3.d) Sonstige mögliche Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung von Methyldopa (Mittel gegen Bluthochdruck) sind in Einzelfällen Hämolysen (Schädigung der roten Blutkörperchen) durch Bildung von Antikörpern gegen Hydrochlorothiazid beschrieben worden.
Die gleichzeitige Gabe von Dytide H und Chinidin vermindert die Chinidinausscheidung. Die Wirksamkeit von Insulin, oralen blutzucker- und harnsäuresenkenden Medikamenten sowie von Sympathomimetika (Adrenalin, Noradrenalin) kann durch Dytide H abgeschwächt werden.
2.4.Während der Behandlung mit Dytide H sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken, da Alkohol Ihr Reaktionsvermögen verstärkt herabsetzt.
3.Wie ist Dytide H einzunehmen?
Nehmen Sie Dytide H immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Anwendung
Tabletten werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit nach den Mahlzeiten eingenommen. Die Einnahme erfolgt bei Einmalgabe morgens, bei zweimaliger Gabe morgens und mittags.
Während der Behandlung ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten!
Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Krankheitsbild. In schweren Fällen kann Dytide H auch mit anderen blutdrucksenkenden Mitteln kombiniert werden.
Eine zeitliche Begrenzung der Anwendungsdauer ist nicht vorgesehen. Eine Änderung in der Dosierung oder gar ein vollständiges Absetzen von Dytide H soll grundsätzlich nur von dem behandelnden Arzt festgelegt werden.
Bei Langzeitanwendung sollte Dytide H nicht abrupt abgesetzt werden. Ein geplanter Therapieabschluss sollte ausschleichend durch langsam sinkende Dosis erfolgen.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Die Dosierung wird individuell festgelegt.
Soweit nicht anders verordnet, sollte für Erwachsene und Jugendliche über 50 kg Körpergewicht die niedrigste wirksame Dosis individuell ermittelt werden.
3.2.a) Tabletten mit 25 mg Triamteren und 12,5 mg Hydrochlorothiazid
3.2.a.1.Bei Ödemen
Zu Beginn der Behandlung morgens und mittags jeweils 2(-4) Tabletten bis zum Einsetzen der Wasserausschwemmung. Die weitere Dosierung erfolgt in Abhängigkeit vom Entwässerungsgrad. Im Allgemeinen beträgt die Erhaltungs-Dosis 1 Tablette täglich am Morgen bzw. jeden 2. Tag 2 Tabletten (jeweils 1 Tablette morgens und mittags). Die Erhaltungs-Dosis kann bei Bedarf auf 4 Tabletten täglich (jeweils 2 Tabletten morgens und mittags) gesteigert werden.
3.2.a.2.Bei Bluthochdruck
Als Anfangs-Dosis jeweils morgens undmittags 2 Tabletten. Bei zusätzlicher Einnahme anderer blutdrucksenkender Medikamente bzw. zur Dauerbehandlung genügen meist 2 Tabletten täglich (jeweils 1 Tablette morgens und mittags).
3.2.a.3.Begleittherapie bei Glykosidbehandlung der Herzinsuffizienz
Die Dosierung erfolgt in Abhängigkeit vom Untersuchungsbefund. Im Allgemeinen beträgt die Dosierung morgens und mittags jeweils 1 Tablette, gegebenenfalls bis maximal 4 Tabletten täglich (jeweils 2 Tabletten morgens und mittags).
3.2.a.4.Besondere Patientengruppen
Bei nachlassender Nierenleistung (Serum-Kreatinin 1,5 bis 1,8 mg/dl bzw. Kreatinin-Clearance 50 bis 30 ml/min) darf die Dosis von 1 Tablette täglich nicht überschritten werden.
Bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen sollten Tabletten der Einschränkung entsprechend dosiert werden.
3.2.b) Tabletten mit 50 mg Triamteren und 25 mg Hydrochlorothiazid
3.2.b.1.Bei Bluthochdruck
Bis zu 2-mal täglich 1 Tablette zu Behandlungsbeginn, d.h. morgens 1 Tablette; falls erforderlich, kann mittags 1 weitere eingenommen werden.
Zur Dauertherapie im Allgemeinen ½-1 Tablette täglich.
3.2.b.2.Bei Ödemen
Zu Behandlungsbeginn morgens und mittags, 2-mal täglich, jeweils 1 bis 2 Tabletten. Die weitere Dosierung richtet sich nach dem Grad der Ausschwemmung. Als Erhaltungs-Dosis genügt in der regel 1/2 Tablette täglich oder 1 Tablette jeden 2. Tag. Die Dosis kann bei Bedarf auf bis zu 2-mal täglich 1 Tablette erhöht werden.
3.2.b.3.Herzinsuffizienz
Die Dosierung erfolgt in Abhängigkeit vom Untersuchungsbefund. In der Regel 1 bis 2 Tabletten pro Tag.
Besondere Patientengruppen
Es sollte der Einschränkung entsprechend dosiert werden.
Bei schwer kardial dekompensierten Patienten kann die Aufnahme deutlich eingeschränkt sein.
Bei nachlassender Nierenleistung (Kreatinin-Clearance 50 bis 30 ml/min) soll die Dosierung von ½ Tablette pro Tag nicht überschritten werden.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge Dytide H eingenommen haben, als Sie sollten
Bei ersten Anzeichen einer Überdosierung wie Blutdruckabfall, Schwäche, Müdigkeit, Verwirrtheitszustände, Kribbeln oder Taubheitsgefühl, Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe ist die Therapie mit Dytide H abzusetzen.
Verständigen Sie bitte umgehend Ihren Arzt. Er wird die notwendigen Maßnahmen ergreifen.
3.4.Wenn Sie die Einnahme von Dytide H vergessen haben
Wenn Sie zu wenig Tabletten genommen oder eine Anwendung vergessen haben, so nehmen Sie beim nächsten Mal die gleiche Tablettenmenge wie verordnet. Verdoppeln Sie nicht von sich aus die Dosis! Sollten Sie sich unsicher sein, was zu tun ist, so sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Dytide H abgebrochen wird
Wenn Sie die Behandlung mit Dytide H unterbrechen oder vorzeitig beenden, kann es zu einer Verschlechterung Ihres Krankheitsbildes kommen. Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit Dytide H daher nicht ohne Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt!
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Dytide H Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
4.1.a) Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Blutbildveränderungen (Blutarmut, Verminderung der weißen Blutkörperchen, Verminderung der Blutplättchenzahl). Einzelfälle: Bei gleichzeitiger Anwendung des Arzneistoffs Methyldopa: Zerstörung roter Blutkörperchen durch Bildung von Antikörpern gegen den Wirkstoff Hydrochlorothiazid.
Die langfristige kontinuierliche Anwendung kann zu Elektrolytveränderungen, insbesondere mit zu hohen oder zu niedrigen Kaliumkonzentrationen, zu niedrigen Natrium-, Chlorid- oder Magnesiumkonzentrationen im Blut, führen.
4.1.b) Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Reversibler Anstieg stickstoffhaltiger harnpflichtiger Stoffe (Harnstoff, Kreatinin, Harnsäure, vor allem zu Behandlungsbeginn); Gichtanfälle bei dafür anfälligen Patienten.
Gelegentlich: Stoffwechselbedingte Störung des Säure-Basen-Gleichgewichtes, Erhöhung der Blutfettwerte.
Eine latente oder manifeste Zuckerkrankheit kann sich bei Dauerbehandlung verschlechtern.
4.1.c) Augenerkrankungen
Gelegentlich: Verstärkung einer bestehenden Kurzsichtigkeit.
4.1.d) Herzerkrankungen
Häufig: Herzklopfen.
4.1.e) Gefäßerkrankungen
Gelegentlich: Entzündung der Blutgefäße.
Bei hohen Dosierungen steigt, insbesondere bei Vorliegen von Venenerkrankungen, das Risiko der Blutgerinnselbildung.
4.1.f) Erkrankungen der Atemwege
Einzelfälle: Plötzlich auftretendes Lungenödem mit Schock-Symptomatik, eine allergische Reaktion gegenüber Hydrochlorothiazid wird angenommen.
4.1.g) Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung - diese Nebenwirkungen lassen sich vermeiden, wenn Dytide H nach einer Mahlzeit eingenommen wird. Mundtrockenheit, Oberbauchbeschwerden, Durchfall, krampfartige Bauchbeschwerden.
Gelegentlich: Entzündung der Bauchspeicheldrüse.
4.1.h) Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Gelbsucht; bei bereits bestehenden Gallensteinen kann eine akute Gallenblasenentzündung auftreten.
4.1.i) Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Allergische Hauterscheinungen (Hautrötung, Nesselsucht, Lichtempfindlichkeit).
Einzelfälle: Kutaner Lupus erythematodes.
4.1.j) Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Muskelkrämpfe.
4.1.k) Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Nierenentzündung, Harnsteinbildung.
4.1.l) Allgemeine Erkrankungen
Häufig: Kopfschmerzen, Kreislaufstörungen, Nervosität, Müdigkeit, Schwäche- und Schwindelgefühl - diese Symptome können Anzeichen für Wasser- und Elektrolytstörungen sein.
Gelegentlich: Arzneimittelfieber.
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Meldung von Nebenwirkungen: Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in der Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.Wie ist Dytide H aufzubewahren?
Lagern Sie das Arzneimittel bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf, so weit der Hersteller keine anderen Angaben macht.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und den Blisterpackungen angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser und sollte nicht im Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
Copyright by ePrax GmbH, München; Januar 2014 (2)