Patienteninformation für Postericort Zäpfchen
1.Was ist Postericort Zäpfchen und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
Postericort Zäpfchen enthält den Wirkstoff Hydrocortison, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Glucocorticoide.
Hydrocortison wird üblicherweise in Salzform als Hydrocortisonacetat angewendet.
Postericort Zäpfchen ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Wirkstärke und Darreichungsform von Postericort Zäpfchen
- Zäpfchen enthaltend 3,3 mg Hydrocortisonacetat.
Ihr Arzt legt fest, ob diese Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Postericort Zäpfchen wird angewendet zur
- Linderung von akuten, juckenden, geröteten Analekzemen, insbesondere im Analkanal und angrenzenden Enddarm.
2.Was müssen Sie vor der Anwendung von Postericort Zäpfchen beachten?
2.1.Postericort Zäpfchen darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Hydrocortisonacetat, Wollwachs oder einen anderen Bestandteil von Postericort Zäpfchen sind,
- bei bestimmten durch Bakterien hervorgerufene Hauterkrankungen im Behandlungsbereich (z.B. Tuberkulose, Lues, Gonorrhö),
- bei Pilzerkrankungen im Behandlungsbereich.
2.2.Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Postericort Zäpfchen ist erforderlich,
- Windpocken und Impfreaktionen,
- durch Pilze und Bakterien hervorgerufene Hautinfektionen,
- entzündlichen Hauterkrankungen im Gesichtsbereich (periorale Dermatitis, Rosacea).
Werden Zubereitungen mit Hydrocortisonacetat über einen längeren Zeitraum in hoher Dosierung oder auf größeren Hautflächen angewendet, sind neben den erwünschten lokalen Wirkungen zusätzliche, den gesamten Organismus betreffende (systemische) Wirkungen möglich.
2.2.a) Kinder
Keine Anwendung bei Säuglingen. Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren sollte nur unter strenger ärztlicher Aufsicht erfolgen.
2.2.b) Ältere Patienten
Die Dosierung sollte bei älteren Patienten so niedrig wie möglich erfolgen.
2.2.c) Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Postericort Zäpfchen bei Schwangeren vor. Glucocorticoide zeigten in Tierversuchen fruchtschädigende Wirkungen. Auch bei menschlichen Feten wird ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei einer Anwendung von Glucocorticoiden während des ersten Schwangerschaftsdrittels diskutiert. Tierstudien haben ebenfalls gezeigt, dass die Gabe von Glucocorticoiden in therapeutischen Dosen während der Schwangerschaft das Wachstum des ungeborenen Kindes verzögert sowie zur Auslösung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und/oder Stoffwechselkrankheiten im Erwachsenenalter und zu einer bleibenden Veränderung des Verhaltens beitragen kann. Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie Postericort Zäpfchen daher nur anwenden, wenn Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend erforderlich hält. Bitte setzen Sie sich umgehend mit Ihrem Arzt in Verbindung.
2.2.d) Stillzeit
Der in Postericort Zäpfchen enthaltene Wirkstoff tritt in die Muttermilch über. Bei einer großflächigen oder langfristigen Anwendung sollte abgestillt werden. Ein Kontakt des Säuglings mit den behandelten Hautpartien ist zu vermeiden.
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Postericort Zäpfchen hat keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Postericort Zäpfchen und anderen Zubereitungen mit Glucocorticoiden wie Tabletten, Tropfen oder Injektionen können die jeweiligen Wirkungen und Nebenwirkungen verstärkt werden.
2.4.Woran ist bei Anwendung von Postericort Zäpfchen zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen.
3.Wie ist Postericort Zäpfchen anzuwenden?
Wenden Sie Postericort Zäpfchen immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Anwendung
Die Zäpfchen werden morgens und abends, möglichst nach der Stuhlentleerung, tief in den After eingeführt.
Zur Anwendung des Zäpfchens ziehen Sie bitte die Zäpfchenfolie an den oberen Enden so weit auseinander, dass sich das Zäpfchen leicht entnehmen lässt.
Da es bei der Anwendung von Cremes, Salben und Zäpfchen im Afterbereich zu einer Verschmutzung der Wäsche kommen kann, empfiehlt sich als Wäscheschutz eine Analvorlage.
Die Dauer der Behandlung wird vom Arzt festgelegt und richtet sich nach Art und Schwere des Krankheitsverlaufs. Die Behandlung sollte nur so lange durchgeführt werden, bis die Beschwerden abgeklungen sind. Die Behandlung sollte ohne Unterbrechung jedoch 10 Tage nicht überschreiten. Beim erneuten Auftreten von Beschwerden könnn die Zäpfchen wieder zur Anwendung kommen.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Gewöhnlich wird Postericort Zäpfchen 2-mal täglich angewendet.
Bei gutem Ansprechen auf die Behandlung kann versucht werden, Zäpfchen nur noch 1-mal täglich bzw. in 2- bis 3-tägigen Abständen anzuwenden.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge Postericort Zäpfchen angewendet haben, als Sie sollten
Bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Postericort Zäpfchen sind keine Überdosierungen bekannt.
Wird Postericort Zäpfchen, z.B. von Kindern, eingenommen, sind keine schweren Vergiftungserscheinungen zu erwarten. Es können jedoch Beschwerden wie Bauchschmerzen und Übelkeit auftreten.
Sofern Sie Postericort Zäpfchen einmal oder mehrere Male versehentlich häufiger angewendet haben als vorgesehen, sind keine verstärkten Nebenwirkungen zu erwarten. Vermindern Sie in diesem Fall die Anwendung auf die vorgesehene Dosierung und halten Sie im Übrigen den Behandlungsplan ein.
3.4.Wenn Sie die Anwendung von Postericort Zäpfchen vergessen haben
Wenn Sie die Anwendung einmal oder über wenige Tage vergessen haben, setzen Sie bei den nächsten Malen die Behandlung dennoch nur mit der vereinbarten Dosierung fort. Wenn Sie mehrere Anwendungen vergessen haben, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, inwieweit Sie die Behandlungsdauer verlängern sollen.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Postericort Zäpfchen abgebrochen wird
Sollten Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen, etwa wegen aufgetretener Nebenwirkungen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Postericort Zäpfchen Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
4.1.a) Häufig
Allergische Hautreaktionen (allergische Follikulitiden, Lokalreaktion, Blutung, Brennen, Juckreiz, Trockenheit, Spannung im Analbereich).
4.1.b) Selten
Bei länger dauernder Anwendung Gewebeschwund (Hautatrophien), Hautausschläge (Steroidakne), Erweiterung der feinsten Gefäßverästelungen (Teleangiektasien) und Streifenbildung der Haut (Striae).
Zu möglichen Anzeichen für diese Erkrankungen fragen Sie bitte Ihren Arzt.
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in der Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.Wie ist Postericort Zäpfchen aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel der Zäpfchenfolie nach "Verwendbar bis" angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Nach Anbruch darf Postericort Zäpfchen höchstens 6 Monate verwendet werden.
Nicht über 25 °C lagern.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser und sollte nicht im Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
Copyright by ePrax GmbH, München; Februar 2014