Patienteninformation für Salofalk 1 g Suppositorien
1.Was ist Salofalk 1 g Suppositorien und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
Salofalk 1 g Suppositorien enthält den Wirkstoff Mesalazin, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten antiinflammatorischen Darmtherapeutika (entzündungshemmende Stoffe mit Wirkung auf die Darmschleimhaut).
Salofalk 1 g Suppositorien wirkt direkt entzündungshemmend auf die krankhaften Veränderungen der Darmschleimhaut im Enddarm.
Salofalk 1 g Suppositorien ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Wirkstärke und Darreichungsform von Salofalk 1 g Suppositorien
- Zäpfchen enthaltend 1 g Mesalazin.
Ihr Arzt legt fest, ob diese Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Salofalk 1 g Suppositorien wird angewendet zur
Behandlung leichter bis mittelschwerer akuter Entzündungen, die auf den Enddarm (Rektum) beschränkt sind. Der Arzt bezeichnet diese Erkrankung als Colitis ulcerosa bzw. Proktitis ulcerosa.
2.Was müssen Sie vor der Anwendung von Salofalk 1 g Suppositorien beachten?
2.1.Salofalk 1 g Suppositorien darf nicht angewendet werden,
wenn Sie:
- überempfindlich (allergisch) gegen Salicylsäure, Salicylate wie z.B. Aspirin oder den sonstigen Bestandteil von Salofalk 1 g Suppositorien sind oder waren.
- eine schwerwiegende Erkrankung der Leber oder der Niere haben.
2.2.Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Salofalk 1 g Suppositorien ist erforderlich
Vor der ersten Anwendung dieses Arzneimittels sollten Sie daher mit Ihrem Arzt sprechen, wenn Sie:
- eine Störung der Lungenfunktion haben oder früher einmal hatten. Dies gilt vor allem, wenn Sie an Bronchialasthma leiden.
- eine Überempfindlichkeit gegenüber Sulfasalazin, einer mit Mesalazin verwandten Substanz, haben oder früher einmal hatten.
- eine Störung der Leberfunktion haben.
- eine Störung der Nierenfunktion haben.
Während der Behandlung wird Ihr Arzt Sie sorgfältig überwachen und regelmäßig Blut- und Urinuntersuchungen durchführen.
2.2.a) Kinder
Die Wirksamkeit bei Kindern ist nur in begrenztem Umfang belegt. Bei der Anwendung liegen wenige Erfahrungen vor.
2.2.b) Ältere Patienten
Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen.
2.2.c) Schwangerschaft
Fragen Sie vor der Anwendung/Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie Salofalk 1 g Suppositorien nur auf Anweisung Ihres Arztes anwenden.
2.2.d) Stillzeit
Wenn Sie stillen, sollten Sie Salofalk 1 g Suppositorien nur auf Anweisung Ihres Arztes anwenden, da der Wirkstoff und seine Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen können. Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Salofalk 1 g Suppositorien haben keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Bitte teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen/anwenden, da sich die Wirkung dieser Arzneimittel verändern kann (Wechselwirkungen):
- Azathioprin, 6-Mercaptopurin oder Tioguanin (Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen des Immunsystems)
- Bestimmte Mittel, die die Blutgerinnung hemmen (Arzneimittel gegen Thrombose oder zur Blutverdünnung, z.B. Warfarin)
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Die Behandlung mit Salofalk 1 g Suppositorien kann dennoch angebracht sein. Ihr Arzt weiß, was in diesem Fall das Richtige für Sie ist.
2.4.Woran ist bei Anwendung von Salofalk 1 g Suppositorien zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Es sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen.
3.Wie ist Salofalk 1 g Suppositorien anzuwenden?
Wenden Sie Salofalk 1 g Suppositorien immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Anwendung
Dieses Arzneimittel darf nur rektal, d.h. durch Einführen in den Enddarm, angewendet werden. Es ist nicht zur Einnahme bestimmt.
Ihr Arzt wird festlegen, wie lange Sie dieses Arzneimittel anwenden sollen.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung. Sie sollten die Behandlung mit Salofalk 1 g Suppositorien regelmäßig und konsequent durchführen, da nur so der gewünschte Therapieerfolg eintreten kann.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Salofalk 1 g Suppositorien zu stark oder zu schwach ist.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis für Erwachsene und ältere Menschen
Führen Sie 1-mal täglich vor dem Schlafengehen 1 Zäpfchen Salofalk 1 g Suppositorien in den After ein.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge Salofalk 1 g Suppositorien angewendet haben, als Sie sollten
Verständigen Sie im Zweifelsfall einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann. Sollten Sie einmal zu viele Salofalk 1 g Suppositorien angewendet haben, wenden Sie beim nächsten Mal die für diesen Zeitpunkt verordnete Dosis und keine kleinere Menge an.
3.4.Wenn Sie die Anwendung von Salofalk 1 g Suppositorien vergessen haben
Wenden Sie beim nächsten Mal nicht mehr Salofalk 1 g Suppositorien an, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Salofalk 1 g Suppositorien abgebrochen wird
Brechen Sie die Behandlung mit diesem Arzneimittel nicht ab, ohne vorher mit Ihrem Arzt gesprochen zu haben. Wenn Sie noch weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Salofalk 1 g Suppositorien Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
Alle Arzneimittel können allergische Reaktionen hervorrufen. Schwere allergische Reaktionen sind jedoch sehr selten. Wenn Sie eine der folgenden Krankheitserscheinungen nach Anwendung dieses Arzneimittels bei sich feststellen, sollten Sie sich umgehend mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen:
- Allergischer Hautausschlag
- Fieber
- Atembeschwerden
Wenn Sie eine schwerwiegende Verschlechterung Ihres allgemeinen Gesundheitszustandes bemerken, vor allem wenn diese mit Fieber und/oder Schmerzen im Mund- und Rachenraum einhergeht, dann dürfen Sie Salofalk 1 g Suppositorien nicht weiter anwenden. Wenden Sie sich sofort an einen Arzt.
Diese Symptome können in sehr seltenen Fällen von einer Verringerung der Anzahl weißer Blutkörperchen in Ihrem Blut herrühren (Agranulozytose). Dadurch erhöht sich das Risiko, dass Sie an einem schwerwiegenden Infekt erkranken. Mit einer Blutuntersuchung kann überprüft werden, ob Ihre Symptome durch ein Einwirken dieses Arzneimittels auf Ihre Blutzellen verursacht wurden.
Folgende Nebenwirkungen wurden außerdem bei Patienten, die Mesalazin-haltige Arzneimittel anwenden, beobachtet:
4.1.a) Selten
Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung, Kopfschmerzen, Schwindel, Brustschmerzen, Atemnot oder geschwollene Gliedmaßen aufgrund von Auswirkungen auf Ihr Herz.
4.1.b) Sehr selten
Nierenfunktionsstörungen, die manchmal mit geschwollenen Gliedmaßen oder Flankenschmerz einhergehen, schwere Bauchschmerzen aufgrund einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Fieber, Halsschmerzen oder Unwohlsein aufgrund von Blutbildveränderungen, Atemnot, Husten, pfeifende Atmung oder Verschattung der Lunge im Röntgenbild aufgrund von allergischen und/oder entzündlichen Reaktionen der Lunge, schwerer Durchfall und Bauchschmerzen aufgrund einer allergischen Reaktion des Darms auf dieses Arzneimittel, Hautausschlag oder -entzündung, Muskel- und Gelenkschmerzen, Gelbsucht oder Bauchschmerzen aufgrund von Leber bzw. Gallenfunktionsstörungen, Haarausfall mit Glatzenbildung, Taubheit und Kribbeln in den Händen und Füßen (periphere Neuropathie), Abnahme der Samenproduktion, die sich nach Absetzen des Arzneimittels wieder zurückbildet.
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.Wie ist Salofalk 1 g Suppositorien aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Sie dürfen Salofalk 1 g Suppositorien nach dem auf dem Behältnis der Zäpfchen und der Faltschachtel angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Nicht über 25 ºC lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser und sollte nicht im Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
Copyright by ePrax GmbH, München; Juli 2013