Stressbewältigung: Eigenanalyse hilft

Mit Belastungen richtig umgehen

Gestresste Menschen sollten eine Eigenanalyse durchführen, um künftig Belastungen zu vermeiden und mental gesund zu bleiben. Dazu rät der Berufsverband Deutscher Psychiater e.V. (BVDP).

Den Stress bewältigen

Stress entsteht, wenn ein Ungleichgewicht zwischen den gestellten Forderungen und den Bewältigungsmöglichkeiten vorliegt. Viele Menschen fühlen sich dem Stress hilflos ausgeliefert. Doch erst die persönliche Bewertung entscheidet darüber, was der Mensch als Stress wahrnimmt. „Menschen entwickeln aus ihrer Veranlagung und den Lebenserfahrungen ihre Einstellung, ihre Persönlichkeit, ihre Fertigkeiten und Bewältigungsstrategien sowie ihre Belastbarkeit. Hierdurch kommt es zu einer individuellen Bewertung von Situationen. Werden sie als unangenehm oder bedrohlich erlebt, sind sie meist stressauslösend“, weiß Christa Roth-Sackenheim vom BVDP.

Sich selbst analysieren

Eine Eigenanalyse hilft, den Stress zu verstehen und zu bewältigen. Menschen, die das Gefühl haben häufig unter Stress zu stehen, sollten sich fragen: Was sind meine Stressreize? Welche persönlichen Bedingungen, Defizite und Bewältigungsmöglichkeiten habe ich? Wie reagiere ich auf Belastungssituationen? Und zu welchen langfristigen Folgen führt die Belastung? „Diese Betrachtung ermöglicht einen Überblick über die Zusammenhänge und hilft dabei, das persönliche Bedingungsgefüge für Stressentstehung zu analysieren“, erklärt Rothe-Sackenheim. Durch diese Beobachtungen gelingt es, seine Schwächen zu erkennen und die eigenen Ressourcen bewusster einzusetzen. „Das gezielte Erlernen von Methoden zur aktiven Entspannung ist ebenfalls wichtig, weil man hierdurch lernen kann, die persönliche Stressreaktion selbst zu beeinflussen“, rät die Expertin.

Der richtige Umgang mit Belastungen ist wichtig, um psychischen Problemen vorzubeugen. Dauerstress kann dazu beitragen, dass sich bestehende Beschwerden verstärken oder psychische Erkrankungen entwickeln. „Je früher man mit der Stressbewältigung beginnt, desto einfacher und effektiver sind die Bewältigungsmaßnahmen zu lernen“, ergänzt Roth-Sackenheim abschließend.

Autor*innen

Isabelle Hübler/ BVDP | zuletzt geändert am um 11:33 Uhr