Magnetresonanztomografie (MRT)

MTA platziert Kopfhörer an einem Patienten, bevor dieser ins MRT gefahren wird. Bei einer MAgnetresonanztomografie kann es laut werden.
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Die lauten Geräusche im MRT machen vielen Patient*innen Angst. Deshalb sind Lärmschutzkopfhörer unverzichtbar.

Die Magnetresonanztomografie (Kernspin, Kernspintomografie, MR, NMR) ist ein komplexes bildgebendes Verfahren, das ohne Strahlenbelastung auskommt und ebenfalls eine schichtweise Darstellung des Körpers ermöglicht. Beim Kernspin werden die Wasserstoffkerne in den verschiedenen Gewebearten der Patient*in (Ärzt*innen sprechen von „Geweben“) durch ein starkes Magnetfeld einheitlich ausgerichtet. Nun lassen sie sich mit Radiowellen verschiedener Frequenz gezielt beeinflussen, beim Abschalten der Radiowellen richten sich die Wasserstoffkerne erneut nach dem Magnetfeld aus. Dabei senden die Wasserstoffkerne selbst schwache Radiowellen aus, die ausgewertet werden. Viele Gewebe, die sich im Röntgenbild kaum unterscheiden lassen, z. B. Knorpel, Muskeln und Sehnen, sind so darstellbar.

Die Technik ist kompliziert, die Geräte sind auch entsprechend teuer – revolutionär war die Kernspintomografie jedoch deshalb, weil sie in zuvor unvorstellbar präzisen Details die Beurteilung kranker Gewebe möglich gemacht hat. So ließen sich erstmals auch sehr kleine Krankheitsherde, etwa bei der Multiplen Sklerose, sichtbar machen. Kernspin kommt komplett ohne Strahlenbelastung aus, allerdings ist die Untersuchung aufgrund der Lärmbelastung, der räumlichen Enge im Gerät und ihrer Dauer (bis 30 Minuten) für die Patient*inn recht anstrengend. Erwachsene gewöhnen sich meist an diese Belastung, bei kleineren Kindern ist jedoch häufig eine Vollnarkose oder eine beruhigend einwirkende Begleitperson erforderlich, um aussagefähiges Bildmaterial zu gewinnen.

Der funktionelle Kernspin (fMRT) ist eine Weiterentwicklung des Kernspins, das Stoffwechselaktivitäten im Körper (z. B. im Gehirn) sichtbar macht. Nach einem normalen, hoch auflösenden Kernspin wird die Patient*in gezielten Reizen ausgesetzt, z. B. vollführt er eine bestimmte Bewegung mehrmals und macht anschließend eine Pause. Dieser Vorgang wird mehrfach wiederholt und ebenfalls gemessen. Die gewonnenen Daten können später in das hochauflösende erste Bild hineinprojiziert werden. Die Untersuchung dauert noch länger als ein normaler Kernspin (bis zu 45 Minuten), bietet für die neurologische bzw. neuropsychologische Diagnostik jedoch einzigartige Möglichkeiten.

Mit derselben Technik lässt sich auch die Bewegung des Bluts im Herzen oder die Luftfüllung der Lunge darstellen.

Das starke Magnetfeld erwärmt Metalle und bewegt sie unter Umständen im oder am Körper. Daher müssen die Patient*inneen ihren Schmuck ablegen. Bei Menschen, die Metall im Körper tragen (z. B. Herzschrittmacher oder Gelenkprothesen), wird im Einzelfall überprüft, ob ein Kernspin möglich ist.

Weiterlesen: Bildgebende Untersuchungsverfahren

Autor*innen

Dr. med. Arne Schäffler, Thilo Machotta | zuletzt geändert am um 09:44 Uhr