Die Alkoholvergiftung (Alkoholintoxikation) ist die häufigste Vergiftung. Die Beschwerden hängen von der Blutalkoholkonzentration (BAK) ab. Hinzu kommen individuelle Faktoren wie Körpergewicht, Müdigkeit, Hunger sowie die zusätzliche Einnahme von Drogen oder Schmerz- und Beruhigungsmitteln. Männer haben in der Regel eine höhere Alkoholtoleranz als Frauen.
Anzeichen und Beschwerden
Die Alkoholeffekte sind stark dosisabhängig und umfassen:
- Übelkeit und Erbrechen
- Alkoholgeruch der Ausatemluft
- Übertriebene Fröhlichkeit oder Aggressivität
- Unkoordinierte Bewegungen und Sprachstörungen („Lallen“)
- Unfähigkeit, Gefahren (vor allem im Straßenverkehr) richtig einzuschätzen
- Verminderung der Schmerzempfindlichkeit
- Bei schwerer Alkoholvergiftung Bewusstlosigkeit und vollständige Erinnerungslücken („Black out“).
Maßnahmen
- Ist der Betroffene mindestens 10 Jahre alt und bei vollem Bewusstsein, ist es sinnvoll, durch lauwarmes Salzwasser (1 EL Salz auf 1 Glas Wasser) Erbrechen zu provozieren, notfalls auch durch Finger-in-den-Hals-stecken
- Kopf (zur Ernüchterung) unter Wasser halten oder feuchte Lappen auf die Stirn legen.
Bei schwerer Alkoholvergiftung mit Bewusstseinsstörungen:
- Betroffenen in stabile Seitenlage bringen und nicht alleine lassen
- Notarzt rufen.
Grad der Alkoholvergiftung I II III IV Promille (‰)1 0,5–1,5 1,5–2,5 2,5–3,5 ab 3,5 Anzeichen und Symptome 1 Kinder sind durch ihre unreifere Leber durch Alkohol besonders gefährdet, bei ihnen können bereits geringe Mengen eine Vergiftung verursachen. Umgekehrt lassen bei manchen Erwachsenen mit entsprechend „trainiertem“ Alkoholkonsum die Symptome auf einen niedrigeren Alkoholgehalt schließen, als es dem tatsächlichen Blutspiegel entspricht. 2 Die tödliche Alkoholdosis beginnt bei 3 Promille. Lebensgefahr besteht vor allem durch Aspiration (In-die-Lunge-Geraten) von Erbrochenem, durch Atemstillstand und Unterkühlung im Freien.