Mit dem Patentschutz fällt der Preis

Preiskampf um Potenzmittel

Der Patentschutz für Viagra endet am 22. Juni. Dann dürfen alle Pharmakonzerne die blauen Pillen produzieren. Experten erwarten einen Preiskampf am Markt. Profitieren werden die Kunden.

Kunden gewinnen den Preiskampf

Potenz ist ein rentables Geschäft: Über zehn Euro kostet eine blaue Pille. Das macht einen Jahresumsatz von zwei Milliarden Dollar für den produzierenden Pharmakonzern. Doch Mitte Juni endet sein Monopol. Der Patenschutz endet, das heißt alle andern Pharmakonzerne dürfen das Potenzmittel eins zu eins nachproduzieren. Viele Pharmakonzerne haben ein entsprechendes Vorhaben bereits angekündigt. Experten erwarten deshalb einen Preiskampf am Markt. Der lachende Dritte: der Kunde. Denn mit dem steigenden Angebot fällt der Preis. Preiswertes Viagra soll es schon für 2,50 pro Tablette geben, weniger als ein Viertel des Originalpreises.

Potenzmittel bleiben verschreibungspflichtig

Auch für die Billig-Varianten der Pillen gilt: Sie bleiben verschreibungspflichtig. Aufkommen für die Kosten müssen die Kunden selbst. Die Krankenkassen erstatten die Ausgaben nicht, denn sie stufen die Pillen als „Lifestyle-Präparate“ ein – eben lebensversüßend, nicht überlebenswichtig.

Experten raten davon ab, Potenzmittel im Netz zu bestellen. Hier sind Fälschungen weit verbreitet, die nicht wirken oder sogar die Gesundheit schädigen. Denn auch der Schwarzhandel boomt: 1 Kilo der Pillen bringen 90.000 Euro – mehr als ein Kilo Kokain. Wer sicher gehen will, nimmt den Weg über die Apotheke.

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 15:14 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.