Keine vorschnellen Essverbote

Was essen bei Neurodermitis?

Bei vielen Menschen, die an Neurodermitis oder Allergien leiden, lösen bestimmte Nahrungsmittel Hautreaktionen aus. Die übliche Empfehlung: Finger weg von allen unverträglichen Nahrungsmitteln. Doch strenge Essverbote helfen nicht weiter. Oftmals ist der vollständige Verzicht gar nicht nötig.

Lebensmittelallergien bei Kindern 

Neurodermitis ist eine chronische Hautentzündung mit starkem Juckreiz. Vor allem Kinder sind davon betroffen. Ein Teil von ihnen reagiert allergisch auf bestimmte Lebensmittel. An erster Stelle der Allergieauslöser stehen Hühnereier, Kuhmilch, Weizen und Sojaprodukte. 

Was viele nicht wissen: Die Hautreaktionen treten entweder sofort oder bis zu drei Tagen nach dem Verzehr der Nahrungsmittel auf. Meistens verschwinden die Allergien, wenn die Kinder das Schulalter erreichen.

Birkenpollen und Birnen

Leiden erwachsene Neurodermitiker unter Lebensmittelallergien, haben sie die gleichen Probleme wie Allergikern mit Heuschnupfen. Daran sind die so genannten Kreuzreaktionen schuld. Manche Lebensmittel sind nämlich biochemisch ähnlich aufgebaut wie Birkenpollen. Das sind zum Beispiel Äpfel, Birnen, Kiwis, Pfirsiche, Karotten und manche Nüsse. 

Nicht überreagieren

Ob ein Neurodermitiker tatsächlich die Problemlebensmittel komplett meiden und auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen sollte, kann nur ein allergologischer Facharzt herausfinden. Die pauschale Empfehlung, bestimmte Nahrungsmittel vom Speiseplan zu streichen, ist auf jeden Fall nicht angemessen. Sie verunsichert Eltern bei der Ernährung ihrer Kinder. Im schlimmsten Fall bekommen diese dann Mangelerscheinungen, weil ihr Essen zu einseitig ist. Auch ein Zuckerverbot ist nicht sinnvoll, denn alternative Süßstoffe, wie Honig und Ahornsirup, bestehen aus denselben Bausteinen. 

Autor*innen

Julia Heiserholt | zuletzt geändert am um 14:33 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.