Training bereitet sexuelles Vergnügen

Mit Sport zum Orgasmus

Orgasmus ohne Sex? Vielen Frauen ist das offenbar nicht fremd: Eine Studie der Indiana Universität belegt, dass körperliche Aktivität Frauen sexuelles Vergnügen bereiten kann. Manche erleben sogar einen Höhepunkt – und das ganz ohne sexuelle Fantasien.

Höhepunkt beim Muskeltraining

Der weibliche Orgasmus – Höhepunkt des sexuellen Lusterlebens – entsteht üblicherweise, wenn beim Geschlechtsakt die erogenen Körperstellen stimuliert werden. Doch Geschlechtsverkehr oder Masturbation ist nicht die einzige Möglichkeit zum Höhepunkt zu gelangen: Eine amerikanische Studie zeigt, dass Sportarten, die die Unterleibsmuskeln beanspruchen, bei Frauen einen Orgasmus auslösen können. Das trifft zum Beispiel auf Sportarten wie Rad fahren, Gewichte heben oder Klettern zu. Für die Studie befragten die Wissenschaftler 124 Frauen, die schon einmal bei sportlicher Aktivität einen Orgasmus erlebt hatten sowie 246 Frauen, die angaben, beim Sport sexuelle Lust empfunden zu haben. Die Teilnehmerinnen waren zwischen 18 und 63 Jahren alt.

Häufiges Phänomen

40 Prozent der befragten Frauen berichteten, mehr als zehn Mal beim Sport Lust empfunden zu haben. Die meisten von ihnen gaben an, dass sie während des Trainings weder sexuelle Fantasien noch Kontakt mit einer für sie attraktiven Person hatten. Etwa die Hälfte erlebte bei Trainingsübungen für die Unterleibsmuskulatur einen Orgasmus oder sexuelle Erregung. Andere hatten ähnliche Empfindungen bei Sportarten wie Gewichte heben, Yoga, Rad fahren, Joggen und Walken. „Dieses Phänomen ist interessant, da es zeigt, dass ein Orgasmus nicht notwendigerweise ein sexuelles Erlebnis ist“, meint Studienleiterin Debby Herbenick. Darüber hinaus lehre es Neues über die körperlichen Mechanismen des weiblichen Orgasmus.

Warum Sport Orgasmen auslöst, ist noch unklar. Die Studienergebnisse können Frauen aber helfen, diese Erfahrung als normal zu betrachten. Selten ist dieses Phänomen offenbar nicht, denn für die Befragung meldeten sich innerhalb von fünf Wochen über 370 Freiwillige.

Autor*innen

Julia Heiserholt | zuletzt geändert am um 11:09 Uhr


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