Medizinlexikon

Baunscheidt-Therapie

Behandlungsverfahren, das hauptsächlich von Heilpraktikern und naturheilkundlichen Ärzten eingesetzt wird und gezielt einen großflächigen Hautausschlag erzeugt. Es beruht auf dem Gedanken, dass Reflexe der Haut Erkrankungen innerer Organe positiv beeinflussen. Mit einer Nadlungsmaschine (Lebenswecker) sticht der Therapeut eine große Hautfläche etwa 1–2 mm tief ein, z.B. am Rücken beidseits der Wirbelsäule. Anschließend reibt er die Fläche mit einem hautreizenden Öl ein. Das früher eingesetzte Krotonöl trägt zur Entstehung von Krebs bei und wurde durch histaminhaltige Öle ersetzt. Binnen kurzer Zeit entstehen juckende Bläschen und Quaddeln auf der behandelten Fläche. Diese Reaktion verstärkt örtlich die Durchblutung und regt das Immunsystem sowie den Lymphfluss an. Dadurch sollen chronische Entzündungen und Schmerzen gelindert werden. Für Menschen mit Allergien oder Autoimmunerkrankungen und bei Hautveränderungen im Behandlungsbereich ist das Baunscheidt-Verfahren ungeeignet.