Medizinlexikon
Blasenplastik
Wiederherstellung oder Ersatz einer geschädigten Blase. Nötig wird dieser Eingriff z.B. bei Harnblasenkrebs oder bei einer Schrumpfblase. Meist entnimmt der Arzt Teile aus dem Dünn- oder Dickdarm, um eine stark verkleinerte Blase zu vergrößern bzw. eine Ersatzblase zu formen und diese mit den Harnleitern zu verbinden. Wenn der Urin den Körper auf natürlichem Weg (also über die Harnröhre) verlässt, spricht man von einer Neoblase. Bei einem Conduit formt der Arzt aus einem Darmteil einen Beutel, dessen offenes Ende er in die Bauchdecke einnäht. Der Urin fließt in den Beutel, der regelmäßig gewechselt wird. Je nach verwendetem Darmteil wird der Conduit auch Ileum-Conduit (von Ileum = Krummdarm) oder Kolon-Conduit (von Dickdarm = Kolon) genannt. Ein Pouch dagegen ist nach außen verschlossen und wird mithilfe eines Blasenkatheters geleert, z.B. über den Bauchnabel.