Medizinlexikon

Darmeinlauf

Einleiten von Flüssigkeit über den After in den Darm. Medizinisch sinnvoll ist ein Darmeinlauf bei Verstopfung sowie zur Darmreinigung vor Darmuntersuchungen (z.B. Darmspiegelung, Röntgen) und -operationen. Die Flüssigkeit dehnt die Darmwand und regt die Muskeltätigkeit (Darmperistaltik) an. Das Pflegepersonal benutzt einen Wasserbehälter (Irrigator) mit einem Gummischlauch. Am Ende des Schlauchs befindet sich ein Darmrohr, über das die körperwarme Flüssigkeit eingespült wird. Bei einem Reinigungseinlauf säubern 1–2 l Flüssigkeit den gesamten Dickdarm. Bei einem Schwenkeinlauf (Hebe-Senk-Einlauf) läuft die Spülflüssigkeit durch Heben und Senken des Wasserbehälters in den Mastdarm und wieder zurück in den Behälter. Mehrfach wiederholt löst der Schwenkeinlauf hartnäckige Verstopfungen und reinigt absteigendes Kolon, Sigma-Kolon und Mastdarm.