Medizinlexikon

Dumpingsyndrom

Beschwerdekomplex, der nach Operationen am Magen wie Teilentfernungen oder Verkleinerungen auftritt. Der Magen leitet die Nahrung zu schnell in den Dünndarm, sodass sie nicht ausreichend mit Magensaft durchmischt ist. Im Dünndarm nimmt dieser Speisebrei viel Flüssigkeit aus der Darmschleimhaut auf, die aus dem Blut ergänzt werden muss, sodass es wenige Minuten nach dem Essen zur arteriellen Hypotonie mit Schweißausbrüchen, Übelkeit und beschleunigtem Herzschlag kommt (Frühdumpingsyndrom). Die zu schnelle Spaltung der Kohlenhydrate überschwemmt das Blut mit Glukose, die das Insulin aber in normaler Geschwindigkeit abbaut. Hierdurch leidet der Patient zunächst an Überzuckerung (Hyperglykämie), worauf 2-3 Stunden nach dem Essen die Unterzuckerung (Hypoglykämie) folgt. Deren Symptome sind Zittrigkeit, Heißhunger und Schwächegefühl (Spätdumpingsyndrom). Eine angepasste Ernährung, die häufige, kleine Mahlzeiten mit viel Eiweiß und wenig Zucker vorsieht, mildert die Symptome.