Medizinlexikon

Erbgrind (Favus, Tinea capitis favosa, Dermatomycosis favosa, Flechtengrind, Kopfgrind, Pilzgrind)

Sehr seltene pilzbedingte Erkrankung der Kopfhaut (Tinea capitis) durch den Fadenpilz Trichophyton schoenleinii. Der Erbgrind ist in Nordafrika, Süd- und Osteuropa sowie Russland verbreitet, von wo aus er nach Deutschland eingeschleppt wird. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch und lässt sich durch einfache, körperhygienische Maßnahmen verhindern. Betroffen sind vor allem Säuglinge und Kinder.
Leichte Formen des Erbgrinds äußern sich durch gelbliche runde Krusten, schwere durch großflächige Platten, die das Kopfhaar verdrängen. Typisch ist ein übler Geruch, der an Mäuseurin erinnert. Ohne Behandlung mit pilzabtötenden Mitteln ist keine Heilung möglich – die Infektion schreitet fort, führt oft zum Verlust der Haare und kann sogar innere Organe befallen.