Medizinlexikon

Friedreich-Ataxie (spinozerebelläre Heredoataxie, Morbus Friedreich)

Degenerative, erbliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Nach unauffälliger Kindheit treten meist noch vor dem 25. Lebensjahr die ersten Symptome auf. Nervenbahnen des Rückenmarks, die Informationen von der Körperperipherie an Großhirn und Kleinhirn weiterleiten, verkalken zunehmend und verlieren ihre Funktion. Die Betroffenen klagen über Empfindungsstörungen an den Extremitäten, gehen unsicher und stürzen oft. Im weiteren Verlauf verstärken sich die Koordinationsstörungen, Sprachstörungen und Lähmungen. Herzerkrankungen kommen hinzu. Typische Folgen der Degeneration sind der Friedreich-Fuß (Hohlfuß und Spitzfuß mit Hammerzehen) und seltener die Friedreich-Hand (krallenartig gekrümmte Finger mit überstreckten Grundgelenken). Die Krankheit schreitet über Jahre langsam fort und kann den Patienten schließlich so einschränken, dass er auf den Rollstuhl angewiesen ist.