Medizinlexikon

Frischzellentherapie

Umstrittene Behandlung, bei der aufbereitete tierische Zellen gespritzt werden. Dazu stellt der Therapeut eine Zellaufschwemmung aus zerkleinerten Organen von ungeborenen oder jungen Kälbern und Lämmern her. Diese Frischzellen spritzt er anschließend in den Muskel des Patienten. Die Behandlung soll den Organismus revitalisieren, das körpereigene Immunsystem steigern und erkrankte Organe regenerieren. Die Wirkung ist allerdings umstritten. Die WHO warnt sogar vor der Anwendung von Frischzellpräparaten, da sie viele Risiken bergen: Der Patient kann allergisch auf das zugeführte Eiweiß einer anderen Spezies reagieren oder sich mit bestimmten Erregern (z.B. Prionen) infizieren. Außerdem drohen Schäden des Zentralnervensystems und anderer Organe. Bis in die 1980er-Jahre war die Therapie in Europa weit verbreitet, hat jedoch heute an Bedeutung verloren.