Medizinlexikon
Gebärmutterentzündung (Metritis)
Reaktion der Gebärmutter auf Bakterien, Verletzungen, Tumoren und mechanische Reize. Der Unterbauch schmerzt, der Menstruationszyklus verändert sich und Zwischenblutungen stellen sich ein. Gleichzeitig erhöht sich die Körpertemperatur, Kopf und Unterbauch schmerzen. Entzündet sich die Gebärmutter im Anschluss an eine Geburt, riecht der Wochenfluss unangenehm. Ältere Frauen mit Gebärmutterentzündung entwickeln häufig eitrigen Ausfluss. Meistens betrifft die Gebärmutterentzündung die Schleimhautschicht, welche die Gebärmutter von innen auskleidet (Endometritis). Seltener dringt die Entzündung bis zur Muskelschicht vor oder greift auf das Bauchfell über, welches die Gebärmutter von außen umhüllt.
Eine bakterielle Gebärmutterentzündung bildet sich bevorzugt nach einer Geburt. In dieser Phase finden die Bakterien besonders günstige Bedingungen vor: Das Gebärmuttergewebe ist aufgelockert, der Mutterkuchen (Placenta) hat sich abgelöst und eine große Wunde zurückgelassen und eventuell staut sich Wochenfluss in der Gebärmutter. Eine Sonderstellung nehmen die bakteriellen Gebärmutterentzündungen ein, die sich im Rahmen einer Tuberkulose oder Gonorrhoe bilden. Setzt die Frauenärztin ein Intrauterinpessar ein oder schabt die Gebärmutter aus, bleiben kleinere Verletzungen und Reizungen zurück. Auch sie bilden manchmal die Grundlage für eine Gebärmutterentzündung. Bei der Gebärmutterentzündung besteht die Gefahr, dass die Entzündung auf andere Bauchorgane übergeht. Sind Eileiter und Eierstöcke betroffen, droht die Patientin unfruchtbar zu werden.
Um einer Gebärmutterentzündung vorzubeugen erhalten Wöchnerinnen das Hormon Oxytozin. Dadurch bildet sich die Gebärmutter zurück und ist weniger anfällig für eine Gebärmutterentzündung. Meistens verschreibt der Arzt zusätzlich Antibiotika und schabt das entzündete Gebärmuttergewebe aus.