Medizinlexikon

Geschlechtsumwandlung

Anpassung der äußeren Geschlechtsmerkmale an das psychische Geschlecht. Patienten, die sich zu einer Geschlechtsumwandlung entscheiden, haben oft schon seit früher Kindheit das Gefühl, im falschen Körper zu leben. Ihr extremer Leidensdruck bewegt sie schließlich dazu, sich einem solchen, schweren Eingriff zu unterziehen. Der Gesetzgeber unterstützt diesen Schritt. Die Krankenkasse übernimmt sämtliche Kosten für die Geschlechtsumwandlung. Sie beginnt mit einer medikamentösen Therapie. Die Patienten unterdrücken ihre eigenen Geschlechtshormone und erhalten dafür die Geschlechtshormone des jeweils anderen Geschlechts. Bei Frauen senkt sich daraufhin die Stimme, Bart und Körperhaare beginnen zu wachsen. Männer entwickeln eine weiblichere Brust. Zeigt es sich, dass die Patienten mit diesen ersten Veränderungen gut zurecht kommen, beginnt die operative Phase. Frauen entnimmt der Chirurg den Eierstock und verkleinert die Brüste. Auf Wunsch bildet er die Schamlippen in Hoden um, füllt sie mit Hodenprothesen, formt einen Penis aus körpereigenem Fett- und Hautgewebe und näht die weibliche Harnröhre und den Schwellkörper hinein. Männer unterziehen sich einer Kastration. Anschließend erhalten sie eine künstliche Scheide, künstliche Schamlippen und eine stimulationsfähige Klitoris. Sind sie mit der medikamentösen Brustvergrößerung noch nicht zufrieden, steht ihnen eine chirurgische Brustvergrößerung zur Wahl. Patienten mit Kinderwunsch können vor der Operation Samen- oder Eizellen einfrieren lassen. Nach der Geschlechtsumwandlung sind sie unfruchtbar.