Medizinlexikon
Gestagene
Wichtigstes Gestagen ist das vom Körper der Frau im Rahmen des <sondertextlink>23z11|Menstruationszyklus</sondertextlink> gebildete <sondertextlink>36g91|Progesteron</sondertextlink>. Von diesem wurden chemische Abkömmlinge gebildet, die unter dem Überbegriff Gestagene zusammengefasst und zur Hormontherapie eingesetzt werden. Gestagene sind in den meisten <sondertextlink>08h18|Antibabypillen</sondertextlink> enthalten. Da Gestagene bei alleiniger Gabe den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verhindern, sind keine Abbruchblutungen erforderlich, um die Schleimhaut jeweils wieder zu entfernen. Daher können Gestagene als <anker>g0268</anker>Depotpräparate gegeben werden. Dazu spritzt der Arzt das Gestagenpräparat entweder in die Muskulatur, von wo es über mehrere Monate freigesetzt wird, oder er setzt es in Form eines Stäbchens unter die Haut (Implanon®). Der Vorteil für die Frau besteht in beiden Fällen im Ausbleiben der Regelblutung. Daneben gibt es auch gestagenhaltige Spiralen, die ebenfalls das Einnisten der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut verhindern. Allerdings wirkt das Gestagen hier nur direkt auf die Schleimhaut, ohne in den Blutkreislauf zu gelangen, sodass der normale Menstruationszyklus weiterhin abläuft.