Medizinlexikon

Haemophilus

Gattung von Stäbchenbakterien, die auf der menschlichen Schleimhaut leben. Medizinisch bedeutsam ist v.a. Haemophilus influenzae B (HiB). Er wurde Anfang des letzten Jahrhunderts zunächst fälschlicherweise als Grippeerreger bezeichnet. Erst nach der Entdeckung der Influenzaviren wurde er als eigenständiges Bakterium erkannt. HiB verursacht eine lebensbedrohliche eitrige Kehldeckelentzündung sowie eine oft lebensbedrohliche Hirnhautentzündung (Meningitis). Deswegen werden kleine Kinder inzwischen gegen Haemophilus influenzae geimpft. Haemophilus ducreyi verursacht die Geschlechtskrankheit Weicher Schanker. Haemophilus aegypticus löst eine in den Tropen häufige Bindehautentzündung aus. Andere Arten sind beim Menschen Teil der normalen Mundflora und lösen nur bei geschwächten Personen Krankheiten aus.