Medizinlexikon
Hakenwurmkrankheit (Ankylostomiasis, Grubenkrankheit)
Erkrankung in feuchtwarmen Klimazonen und bei Gruben- und Ziegeleiarbeitern. Drei Wurmarten sind medizinisch wichtig: Ancylostoma duodenale sowie im indopazifischen Raum Ancylostoma brasiliense und Necator americanus. Die infektiösen Larven bohren sich meist unbemerkt durch die Haut (z.B. beim Barfußgehen) und gelangen so in den Blutkreislauf ein. Über die Blutbahn gelangen sie zum Herzen und von dort in die Lungen. Dortverlassen sie die Blutbahn und begeben sich in die Atemwege. Aus den Bronchien werden sie durch das Flimmerepithel in den Rachen befördert, von wo aus sie durch verschlucken in den Magen-Darm-Trakt gelangen, wo sie im Dünndarm festhaken und vom Blut des Wirts ernähren. Hier entwickeln sie sich bis zur Geschlechtsreife. Solange der Hakenwurmbefall gering ist, bleibt er ohne Symptome. Der Parasitenbefall gilt bei 5.000 bis 6.000 Würmern als massiv und verursacht dann zahlreiche Beschwerden. An der Eintrittsstelle der Larven in die Haut sind Juckreiz und Bildung von Papeln zu beobachten. Während der Lungen- und Magenpassage können Husten, Hals- und Magenbeschwerden auftreten. Der Körper verliert über den verletzten Darm kontinuierlich Blut und Eiweiß, was zu Blutarmut und Gewichtsverlust führt. Der Patient ist müde und abgeschlagen. Ist der Betroffene über Jahre befallen, kann die Krankheit tödlich enden. Sobald die Hakenwurmeier im frischen Stuhl nachgewiesen sind, kann der Arzt mit Parasitenmitteln behandeln.