Medizinlexikon
Immunkomplexkrankheiten
Durch Antigen-Antikörper-Komplexe (Immunkomplex) hervorgerufene Entzündungen. Immunkomplexkrankheiten entstehen, wenn das Verhältnis von Antikörpern und Antigenen unausgewogen ist. Dann bilden sich zu kleine Immunkomplexe, die die Fresszellen schwerer abbauen können und die sich deshalb im Gegensatz zu den großen Komplexen im Blut lösen. So gelangen sie über die Blutflüssigkeit in umliegendes Gewebe und lösen dort Entzündungen aus, etwa in Herz, Gefäßen oder Niere. Chronische Immunkomplexkrankheiten wie Arthritis, Rheuma und Lupus erythematodes können die Folge sein. Hier ist das Antigen körpereigen und wird deshalb ständig nachgeliefert. Entsprechend bilden sich in regelmäßigen Abständen die schädlichen Immunkomplexe. Die akute Immunkomplexkrankheit ist ein einmaliger Vorfall. Sie entsteht, wenn der Patient plötzlich gegen eine große Menge Antigene ankämpfen muss - etwa weil der Arzt ein artfremdes Eiweiß in seine Adern gespritzt hat.