Medizinlexikon

Infusionschaden

Komplikationen bei einer Infusion. Der Schaden entsteht durch eine Allergie des Patienten (allergischer Schock) oder durch das Austreten der Infusionslösung aus der Vene in das umgebende Gewebe (Paravasat), weil die Verweilkanüle die Venenwand perforiert hat oder die Vene geplatzt ist. Letzteres kann auch durch die Infusionslösung verursacht werden, da manche Arzneimittel die Venenwand stark reizen. Deswegen dürfen z. B. Ernährungslösungen bei künstlicher Ernährung und viele Zytostatika nicht über kleine Venen am Arm gegeben werden, sondern nur über einen zentralen Venenkatheter in die großen Rumpfvenen. Bei einem Paravasat schwillt die Infusionsstelle plötzlich stark an und schmerzt. Abhängig von der ausgetretenen Infusionslösung sind schwere Gewebsschäden bis hin zur Nekrose möglich. Der Arzt umspritzt die Infusionsstelle sofort mit Kochsalzlösung, um das ausgetretene Arzneimittel zu verdünnen, und kühlt den Bereich. Bei aggressiven Lösungen ist manchmal auch ein operativer Eingriff erforderlich.