Medizinlexikon

juxtaglomerulärer Apparat

Wichtiges Steuerungszentrum für den Wasser-Elektrolyt-Haushalt in den harnbildenden Einheiten der Niere (Nephrone). In den Nephronen filtert die Bowman-Kapsel die Vorstufe des Harns (Primärharn) aus einem Arterienknäuel heraus. Der Primärharn durchläuft daraufhin ein Schlauchsystem, wo er zum endgütligen Harn, dem Endharn umgewandelt wird. Der vierte Abschnitt dieses Schlauchsystems ist der aufsteigende Teil der Henle-Schleife. Dort, wo der aufsteigende Teil der Henle-Schleife mit den vom Glomerulus wegführenden (Vas efferens) und den zum Glomerulus hinführenden Blutgefäßen (Vas afferens) zusammentrifft, befindet sich der juxtaglomeruläre Apparat. Somit schließen sich am juxtaglomerularen Apparat die harnproduzierenden und die harntransportierenden Abschnitte des Nephrons kurz. Dies ermöglicht den harnproduzierenden Anteilen, Produktionsfehler auszugleichen. Die am aufsteigenden Teil der Henle-Schleife sitzenden Macula-densa-Zellen messen den Natriumchloridgehalt im Primärharn. Ist dieser zu hoch, veranlassen sie das Vas afferens sich zusammenzuziehen. Dadurch fließt weniger Blut in das Gefäßknäuel und der Druck auf die Bowman-Kapsel sinkt, sodass sie weniger Natriumchlorid in den Primärharn pressen kann. Ist der Natriumchloridgehalt dagegen zu niedrig, veranlassen die Macula-densa-Zellen, dass sich das Vas afferens weitet. Ein weiterer Teil der Macula densa sind die Polkissen. Sie produzieren zusammen mit den Mesangium-Zellen das Hormon Renin, wenn die Salzkonzentration im Primärharn zu hoch ist. Renin führt dann über eine Reaktionskaskade zur Freisetzung von Aldosteron. Das Hormon Aldosteron hält Wasser im Körper zurück und verdünnt damit auch den Primärharn, sodass die Salzkonzentration wieder fällt.