Medizinlexikon

Kardioplegie

Vorübergehendes Ausschalten der Herzfunktion bei Operationen am offenen Herzen. Für eine ischämische Kardioplegie klemmt der Chirurg die vom Herzen ausgehende Aorta ab. Gleichzeitig lässt er eine kalte Infusionslösung ins Herz einfließen. So kommt das unterkühlte Herz bis zu 30 min ohne Sauerstoff aus. Für eine pharmakologische Kardioplegie spritzt er eine Speziallösung in die das Herz mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgenden Herzkranzgefäße. Die Lösung stoppt die Herztätigkeit und senkt den Sauerstoff- und Nährstoffbedarf. In Kombination ermöglichen die bei der ischämischen und pharmakologischen Kardioplegie verwendeten Infusionslösungen eine mehrstündige Operation.