Medizinlexikon

Karzinoidsyndrom

Durch neuroendokrine Tumoren ausgelöstes Krankheitsbild. Diese setzen Botenstoffe wie Serotonin frei, welche Gefäße und Atemwege verengen und den Darm zu wellenförmigen Bewegungen anregen, die den Speisebrei weiterbeförden. Überschwemmt ein Tumor den Körper mit Serotonin kommt es zu Hitzewallungen, einer Rötung von Kopf und Oberkörper (Flush) sowie Atemnot, Durchfall, Bauchschmerzen und Gewichtsabnahme. Die Symptome treten anfallsartig und ohne erkennbare Ursache auf, werden manchmal aber auch durch Stress, Alkohol oder Mahlzeiten ausgelöst. Zunächst dauern die Anfälle nur wenige Minuten, später länger. Der Arzt weist das Karzinoidsyndrom über das Serotininabbauprodukt Hydroxyindylessigsäure im Urin nach. Die Therapie besteht in der operativen Entfernung. Ist dies nicht möglich, gibt der Arzt Octreotid, das die Hormonausschüttung unterdrücken kann, oder Methysergid, um die Symptome des Karzinoidsyndroms zu lindern.