Medizinlexikon

Keratokonjunktivitis

Augenentzündung, von der gleichzeitig die Bindehaut (Konjunktivitis) und die Hornhaut (Keratitis) betroffen sind. Das Auge tränt, ist gerötet, reagiert empfindlich auf Licht und die Augenlider lassen sich nicht mehr richtig bewegen (Lidkrampf). Je nach Ursache unterscheidet der Arzt verschiedene Formen der Keratokonjunktivitis. Die Keratokonjunctivitis epidemica ist eine hochansteckende, durch Viren hervorgerufene Krankheit, die leicht auf andere Augenstrukturen übergeht und das Sehen stark beeinträchtigt. Handelt es sich bei dem Virus um den Herpesvirus, spricht der Arzt von einer Keratokonjunctivitis herpetica. Diese heilt nur schwer ab und hinterlässt Narben auf der Hornhaut. Bei der Keratokonjunctivitis phylaktaenulosa lassen bestimmte Bakterienbestandteile Knötchen auf der Hornhaut wuchern. Die Keratokonjunctivitis photoeletrica entsteht, wenn das Auge ungeschützt kurzwelligen UV-Strahlen ausgesetzt ist – etwa im Hochgebirge oder bei Schweißerarbeiten. Auch ein zu trockenes Auge entzündet sich leicht. Die dazugehörige Form der Keratokonjunktivitis nennt sich Keratokonjunctivitis sicca. Meist richtet sich der Arzt bei der Therapie nach der Krankheitsursache. Entsprechend verschreibt er Virustatika gegen Viren, Antibiotika gegen Bakterien und künstliche Tränenflüssigkeit gegen trockene Augen. Die Entzündung selbst lässt sich mit kortisonhaltigen Augentropfen bekämpfen.